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DOI: 10.1055/s-0033-1343684
Toleranz einer molkenbasierten Sondennahrung bei enteral ernährten Patienten
Einleitung: Bei enteral ernährten Patienten treten häufig gastrointestinale (GI) Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, Nausea, Vomitus und Durchfälle auf. Aspirationen können eine weitere Komplikation darstellen. Da Molke auch im sauren Milieu löslich bleibt, wird die Magenentleerung im Vergleich zu den oft verwendeten caseinbasierten Sondennahrungen (SN) erleichtert. Molkenproteine verbessern zudem die Morphologie und Permeabilität der Darmzotten signifikant. Sie werden rasch resorbiert und stimulieren nachweislich die Synthese von Muskelproteinen.
Ziele: Erfassung von GI Beschwerden (Art, Schweregrad und Dauer) bei Patienten mit enteraler Ernährung und Verbesserung der Toleranz durch den Einsatz einer hochkalorischen, proteinreichen SN mit Molkenpeptiden und MCT-Fetten.
Methoden: 10 Patienten mit gastralen oder jejunalen Sonden, welche mit einem herkömmlichen Produkt mit Casein Toleranzprobleme aufwiesen (hochmolekulare SN n = 3, niedermolekulare SN n = 7), wurden auf die molkenbasierte SN umgestellt (Peptamen®HN).
Peptamen®HN (Nestlé Health Science, Schweiz) ist eine vollbilanzierte, niedermolekulare, hochkalorische (1,33 kcal/ml) und proteinreiche SN (20 kcal% Molkenpeptide). Die GI Beschwerden wurden während 7 Tagen nach der Umstellung auf Peptamen®HN dokumentiert.
Resultate: Wir stellten eine positive Auswirkung der Umstellung bei allen 10 Patienten (6 Frauen und 4 Männer; Durchschnittsalter 67, 3 Jahre) fest. Die angegeben Beschwerden waren nach der Umstellung rückläufig oder verschwanden vollständig. Im Mittel erfolgte die Umstellung auf Peptamen®HN nach 15,5 Tagen (3 – 120 Tage. Der Energiebedarf konnte bei 50% der Patienten innerhalb der Beobachtungsphase gedeckt werden. 4 Patienten erreichten eine Energiezufuhr von 1000 – 1800 kcal und bei einem Patienten konnten lediglich 665 kcal beschwerdefrei verabreicht werden.
Schlussfolgerung: Die Umstellung auf eine molkenbasierte SN führte zu einer deutlich besseren GI-Toleranz oder gar zum vollständigen Abklingen der vorhandenen Beschwerden, was eine erhebliche Verbesserung gegenüber den herkömmlich verwendeten SN-Produkten darstellt.
Referenzen: [1] Pirlich M. Approach to oral and enteral Nutrition in adults: Complications and monitoring. Topic 8, ESPEN (Online-Dokument) [2] Hall WL et al. Br J Nutr. 2003;98(2): 239 – 48. [3] Benjamin J et al. Dig Dis Sci. 2012;57(4): 1000 – 12. [4] Pennings P et al Am J Clin Nutr. 2011; 93(5): 997 – 1005. [5] Katsanos CS et al Nutr. Res. 2008: 28(10): 651 – 8. [6] Maki KC et al. Nutr. 25(6): 627 – 33.
Interessenkonflikte: Keine