Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0033-1343698
Effekt einer veränderten Mahlzeitenumgebung auf verschiedene Indikatoren des Ernährungsstatus bei Pflegeheimbewohnern
Einleitung: Mangelernährung ist ein häufiges Gesundheitsproblem bei Pflegeheimbewohnern. Da eine verminderte Nahrungsaufnahme als ein Hauptgrund für deren Entstehung postuliert wird, sind effektive Strategien zur Sicherstellung bzw. Steigerung der Zufuhr gefragt. Ansatzpunkte dafür sind neben individuellen Faktoren auch die Verhältnisse, in denen die Mahlzeiten stattfinden.
Ziele: Ziel der Arbeit war es, den Einfluss der Mahlzeitenumgebung auf den Ernährungsstatus von Pflegeheimbewohnern zu untersuchen.
Methoden: Nach systematischer Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, Embase, Cinahl und The Cochrane Library wurden 15 Studien eingeschlossen, die zwischen 1987 und 2012 in englischer oder deutscher Sprache veröffentlicht wurden und gezielt den Effekt einer veränderten Essumgebung auf die Endpunkte Nahrungsaufnahme, Gewicht oder BMI von Pflegeheimbewohnern oder geriatrischen Patienten untersucht haben.
Resultate: Sowohl in einfachen Interventionen mit sinnlichen Anreizen oder veränderten Verpflegungsweisen und -kontexten als auch im Rahmen komplexer Interventionen wurde von (signifikanten) Steigerungen der Nahrungsaufnahme, jedoch nur geringfügigen Veränderungen des Körpergewichts bzw. des BMI berichtet. Die Heterogenität der Studien und methodische Schwächen in der Durchführung einzelner Untersuchungen schränkten jedoch deren Vergleichbarkeit und die Aussagekraft der Ergebnisse erheblich ein.
Schlussfolgerung: Eine angenehme Essumgebung in Pflegeheimen kann deutlich zum Wohlbefinden und zur Aufrechterhaltung der Lebensqualität beitragen und sich dadurch auch positiv auf die Nahrungsaufnahme auswirken. Der Effekt dieser verhältnispräventiven Maßnahmen auf den Ernährungsstatus muss jedoch noch weiter abgesichert werden. Hierzu sind weitere, gut angelegte Interventionsstudien erforderlich.
Interessenkonflikte: Keine