Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0033-1343701
Funktionalität bei Adipositas: Einfluss von Muskelfunktionsparametern, Fatigue und fettfreier Masse auf Lebensqualität und Depression
Einleitung: Adipositas kann zu einer eingeschränkten physischen Lebensqualität sowie zu zunehmender Isolation, Niedergeschlagenheit und depressiver Verstimmung führen. Zugleich ist eine verringerte Muskelmasse und -kraft (sarkopene Adipositas) durch die fehlende physische Aktivität möglich.
Ziele: Wir untersuchten die Interaktion zwischen der Fatigue, Parametern der maximalen Muskelkraft, der prozentualen fettfreien Masse (FFM) und der Depression sowie der Lebensqualität bei adipösen Patienten.
Methoden: Es wurden 113 adipöse Patienten (80 Frauen, 33 Männer, 45,8 ± 14,9 Jahre, BMI 42,1 ± 8,0 kg/m2) rekrutiert. Mittels Messung von Handkraft, Knieextensionskraft und exspiratorischem Spitzenfluss wurde der funktionelle Zustand bestimmt. Die Lebensqualität wurde mit den validierten adipositas-spezifischen Fragebögen Obesity and Weight-Loss Quality-of-Life Instrument (OWLQOL), welcher sich mit den persönlichen Empfindungen bezüglich des erhöhten Gewichts beschäftigt, und dem Weight-related symptom measure (WRSM), welcher den Grad der Belastung durch die vorhandenen Symptome erfasst, erhoben. Die Ausprägungen von Fatigue und Depression wurden anhand der validierten Fragebögen Brief Fatigue Inventory (BFI) und Major Depression Inventory (MDI) ermittelt. Die FFM wurde nach Horie errechnet. Die statistische Auswertung wurde mit Regressionsanalyse nach dem Allgemeinen linearen Modell durchgeführt.
Resultate: In einer risikofaktorenadjustierten Regressionsanalyse wurden der Einfluss von Alter, Fatigue, WRSM, prozentualer FFM, Handkraft, Knieextensionskraft, exspiratorischem Spitzenfluss und Geschlecht auf die Depression untersucht. Hier zeigte sich ein signifikanter unabhängiger Einfluss der Fatigue (β: 0.272, p < 0,0001) sowie des WRSM (β: 0,193, p < 0,0001). Auf die Lebensqualität (OWLQOL) zeigte sich unter Einbeziehung derselben Parameter dagegen ein signifikanter unabhängiger Einfluss der Depression (β: –0,788, p = 0,001), der prozentualen FFM (β: 0,772, p = 0,001) und des männlichen Geschlechts (β: 13,110, p = 0,034).
Schlussfolgerung: Fatigue, Lebensqualität und Belastung durch die Adipositas sind wie erwartet die ausschlaggebenden Risikofaktoren für eine Depression. Während die Körperzusammensetzung für die Lebensqualität mit ausschlaggebend ist, scheinen die Parameter der maximalen Muskelkraft jedoch keinen signifikanten Einfluss auszuüben.
Interessenkonflikte: Keine