Gastroenterologie up2date 2013; 09(03): 146-147
DOI: 10.1055/s-0033-1344547
Technikreport
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Elastografie in der Endosonografie

Michael Hocke
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
01. September 2013 (online)

Material und Grundlagen

Gewebeelastizität. Die Palpation, also das Ertasten einer wichtigen Eigenschaft von Geweben, nämlich deren Eigenelastizität, ist einer der ältesten diagnostischen Tests und schon vom „Vater der Medizin“, Hippokrates, beschrieben. Entzündliche Prozesse oder Tumoren können zu einer Veränderung der Gewebestruktur führen, d. h. zu einer Veränderung des Elastizitätsmoduls. Die Möglichkeit, die Komprimierbarkeit von Geweben diagnostisch zu nutzen, ist normale Praxis in allen heutigen chirurgischen Fächern. Hiermit werden nach wie vor operative Grenzen festgestellt und mit hoher Sicherheit bestimmt.

Elastografie. Diese Gewebeeigenschaften auch in der Bildgebung sichtbar zu machen, war die Grundidee zur Entwicklung der Elastografie. Hierbei wird die Eigenschaft genutzt, dass unterschiedlich derbe Gewebe unter von außen standardisiert einwirkender Kompression und Dekompression unterschiedlich verformbar sind. So verformen sich weiche Gewebe stärker als harte Gewebe. Durch eine spezielle Signalverarbeitungstechnologie, der sog. Autokorrelationsmethode zur Berechnung der Dehnung (Strain), können diese Eigenschaften in Echtzeit sichtbar gemacht und quantitativ ausgewertet werden. Die qualitative Darstellung der Gewebeelastizität im Bild erfolgt farbkodiert innerhalb einer Box, deren Größe wie beim Farbdoppler verändert werden kann, wobei in der Regel weiches Gewebe rot bis grün und hartes Gewebe blau entsprechend einer Farbskala dargestellt wird. Das elastografische Bild wird dem Ultraschallbild überlagert, sodass eine örtliche Zuordnung möglich ist. Während bei der Sonoelastografie die Kompression manuell mit dem Schallkopf „von außen“ erfolgt, ist dies bei einer Endosonografie nicht in gleicher Weise möglich. Aus diesem Grund werden hier die im Körper durch Pulsation des Herzens oder der Aorta erzeugten Druckwellen genutzt.

Elastografie
  • entspricht einer Steifigkeitsmessung von Geweben

  • kann Hilfestellung bei Diagnostik geben

  • ermöglicht das gezielte Aufsuchen unelastischer Gewebeveränderungen