Via medici 2013; 18(03): 10-11
DOI: 10.1055/s-0033-1347313
akut
© Georg Thieme Verlag Stuttgart - New York

Kleiner Stein, schlimme Pein


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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. Mai 2013 (online)

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Gallenstein mit beerenförmig konfigurierten Verkrustungen. Solche Steine enthalten Cholesterin und Bilirubin-Pigmente in unterschiedlichen Anteilen. Reine Cholesterin-Steine haben dagegen meist eine glatte Oberfläche. Der Stein liegt auf der exstirpierten Gallenblase. Die durch das Steinleiden verursachte akute Entzündung ist durch die Verdickung und Rötung der Gallenblasenwand deutlich erkennbar.

Eine heftige Kolik, starke Übelkeit mit Erbrechen, Gelbsucht - mit solchen Symptomen können Galleinsteine auf sich aufmerksam machen. Die meisten Exemplare sind zwar „stumm“ und verursachen keine Beschwerden - in einem von vier Fällen werden sie aber symptomatisch und müssen dann chirurgisch saniert werden. Früher war für diesen Eingriff immer ein großer Rippenbogenrandschnitt erforderlich. Heute kann man dank minimal-invasiver Spiegeltechnik sehr viel schonender vorgehen. Erste Versuche mit solchen laparoskopischen Verfahren gab es bereits Anfang des 20. Jahrhunderts. Trotzdem dauerte es bis zum Jahr 1985, als der deutsche Chirurg Erich Mühe die Gallenblase erstmals laparoskopisch entfernte. Zunächst müde belächelt, hat sich die Methode bald durchgesetzt. Heute ist die Laparoskopie die Standardtechnik zur Cholezystektomie. 2011 wurden in Deutschland über 190.000 Cholezystektomien durchgeführt, etwa 90% davon als minimalinvasive Operation. Konventionelle Eingriffe kommen nur noch bei bestimmten Indikationen zum Einsatz - zum Beispiel, wenn die Gallenblase stark mit ihrer Umgebung verwachsen ist. Neuerdings kann die Gallenblase auch über einen einzigen Zugang am Nabel (Single Port) oder über natürliche Körperöffnungen entfernt werden - zum Beispiel über die Vagina per NOTES („Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery“).