Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A66
DOI: 10.1055/s-0033-1347601

Prognostische Relevanz des HER2/neu Status für das Überleben von Brustkrebspatientinnen

N Katzorke 1, B Rack 2, L Häberle 3, J Neugebauer 2, C Melcher 1, C Hagenbeck 1, B Jäger 4, H Forstbauer 5, H Ulmer 6, U Söling 7, T Fehm 1, A Schneeweiss 8, MW Beckmann 9, PA Fasching 3, W Janni 4
  • 1Universitätsfrauenklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • 2Universitätsfrauenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
  • 3Universitätsfrauenklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • 4Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
  • 5Onkologie Rheinsieg, Troisdorf, Deutschland
  • 6Frauenklinik des Städtischen Klinikums Karlsruhe, Karlsruhe, Deutschland
  • 7Onkologische Gemeinschaftspraxis Kassel, Kassel, Deutschland
  • 8Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • 9Universitätsfrauenklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland

Zielsetzung: Eine Amplifikation des HER2/neu Gens und die damit verbundene Überexpression des HER2/neu Proteins wurden ursprünglich mit einer ungünstigen Prognose assoziiert. Ziel dieser Arbeit ist die Analyse der prognostischen Relevanz des HER2 Status bei HER2 positiven Patientinnen, die mit Trastuzumab behandelt wurden, im Vergleich zu HER2 negativen Frauen.

Materialien und Methoden: Die SUCCESS Studie ist eine offene, multizentrische, randomisierte Phase III Studie zum Vergleich von FEC-Docetaxel (Doc) vs. FEC-Doc-Gemcitabine (Doc-G) und 2 vs. 5 Jahre Zoledronat bei 3754 Patientinnen mit einem primären Mammakarzinom (N+ oder hoch Risiko). Alle Patientinnen mit einem positiven HER2 Status wurden entsprechend dem Studienprotokoll mit Trastuzumab behandelt. Die prognostische Relevanz des HER2 Status wurde hinsichtlich des Gesamtüberlebens (OS) und des Progressionsfreien Überlebens (PFS) mit dem Cox proportionalen Hazard Regressionsmodell, korrigiert für BMI, Tumorgröße, Lymphknotenstatus, Grading, sowie Hormonrezeptorstatus berechnet.

Ergebnisse: 2628 Patientinnen wurden in die Auswertung eingeschlossen. HER2 stellte keinen Prognosefaktor in der univariaten Analyse dar (OS: HR = 0,86, 95% CI: 0,63 to 1,19; PFS: HR = 0,95, 95% CI: 0,76 to 1,19). Die multivariate Analyse ergab eine prognostische Relevanz für alle oben genannten Prognosefaktoren. Dabei war der HER2 Status mit einer HR von 0,67 (OS, 95% CI: 0,48 to 0,92) und 0,79 (PFS, 95% CI: 0,62 to 0,99) von prognostischer Relevanz, hinweisend darauf, dass Patientinnen mit einem HER2 positiven Tumor eine bessere Prognose haben.

Zusammenfassung: Diese prospektiv randomisierte Studie zeigt, dass Patientinnen, die mit Trastuzumab behandelt wurden, eine günstigere Prognose im Vergleich zu Patientinnen mit einem HER2 negativen Tumor haben. Dies könnte mit dem therapeutischen Effekt der HER2 zielgerichteten Therapie verbunden sein.