Abstract
Background: Cardiac operations in pregnant patients are a challenge
for physicians in multidisciplinary teams due to the complexity of the
condition which affects both mother and baby. Management strategies vary on
a case-by-case basis. Feto-neonatal and maternal outcomes after
cardiopulmonary bypass (CPB) in pregnancy, especially long-term follow-up
results, have not been sufficiently described. Methods: This review
was based on a complete literature retrieval of articles published between
1991 and April 30, 2013. Results: Indications for CPB during
pregnancy were cardiac surgery in 150 (96.8 %) patients, most of which
consisted of valve replacements for mitral and/or aortic valve disorders,
resuscitation due to amniotic fluid embolism, autotransfusion, and
circulatory support during cesarean section to improve patient survival in 5
(3.2 %) patients. During CPB, fetuses showed either a brief heart rate drop
with natural recovery after surgery or, in most cases, fetal heart rate
remained normal throughout the whole course of CPB. Overall feto-neonatal
mortality was 18.6 %. In comparison with pregnant patients whose baby
survived, feto-neonatal death occurred after a significantly shorter
gestational period at the time of onset of cardiac symptoms, cardiac
surgery/resuscitation under CPB in the whole patient setting, or cardiac
surgery/resuscitation with CPB prior to delivery. Conclusions: The
most common surgical indications for CPB during pregnancy were cardiac
surgery, followed by resuscitation for cardiopulmonary collapse. CPB was
used most frequently in maternal cardiac surgery/resuscitation in the second
trimester. Improved CPB conditions including high flow, high pressure and
normothermia or mild hypothermia during pregnancy have benefited maternal
and feto-neonatal outcomes. A shorter gestational period and the use of CPB
during pregnancy were closely associated with feto-neonatal mortality. It is
therefore important to attempt delivery ahead of surgery/CPB or to defer
surgery till late pregnancy.
Zusammenfassung
Einleitung: Herzoperationen an schwangeren Patientinnen stellen wegen
der damit verbunden Komplexität, die Mutter und Kind gleichermaßen
betreffen, eine Herausforderung für Chirurgen in interdisziplinären Teams
dar. Die Behandlungsentscheidung hängt von der Einzelfallbewertung ab.
Bislang wurden Müttersterblichkeit sowie das Überleben von
Feten/Neugeborenen nach kardiopulmonalem Bypass („cardiopulmonary bypass“
CPB) der Mutter nicht ausreichend in der Literatur beschrieben, es fehlen
insbesondere Ergebnisse der Langzeit-Verlaufsbeobachtung. Methodik:
Dieser Übersichtsartikel basiert auf einer umfassenden Literaturrecherche
für den Zeitraum von 1991 bis zum 30. April 2013. Ergebnisse: Die
Indikation für den Einsatz von CPB während der Schwangerschaft stellten
Herzoperationen in 150 (96,8 %) Patientinnen dar. Die häufigsten Eingriffe
waren Herzklappenersatzoperationen wegen Aorten- und
Mitralklappeninsuffizienz, Reanimation wegen Fruchtwasserembolie,
Autotransfusion sowie Kreislaufunterstützung während des Kaiserschnitts in 5
Patientinnen. Während des CPB war entweder ein kurzer Abfall der fetalen
Herzfrequenz zu verzeichnen, die sich nach der Operation wieder von selbst
normalisierte, oder die fetale Herzfrequenz blieb während des ganzen CPB im
Normalbereich. Die Gesamtsterblichkeit von Feten und Neugeborenen betrug
18,6 %. Verglichen mit Müttern, deren Feten/Kinder überlebten, war die
fetale/neugeborenen Sterblichkeit signifikant höher, wenn mütterliche
Herzinsuffizienzsymptome schon im früheren Gestationsalter auftraten bzw.
bei kürzerer Schwangerschaftsdauer zum Operationszeitpunkt mit CPB.
Schlussfolgerung: Die häufigsten chirurgischen Indikationen für
CPB während der Schwangerschaft waren Herzoperationen, gefolgt von
Reanimationen wegen kardiopulmonalem Kollaps. Die häufigsten Eingriffe mit
CPB wurden während des 2. Trimesters vorgenommen. Bessere CPB-Bedingungen,
darunter höhere Fließgeschwindigkeiten, höhere Blutdruckwerte und
Normothermie, oder nur milde Hypothermie haben zu einer Verbesserung der
mütterlichen und fetalen Ergebnisse geführt. Kurze Schwangerschaftsdauer zum
Zeitpunkt des CPB war eng mit fetaler/neugeborener Sterblichkeit korreliert.
Es wird empfohlen, die Entbindung vor dem Eingriff mit CPB vorzunehmen oder
aber den Eingriff mit CPB auf einem möglichst späten Zeitpunkt zu
verschieben.
Key words
birth - pregnancy - gynecology
Schlüsselwörter
Geburt - Schwangerschaft - Gynäkologie