Suchttherapie 2013; 14 - S_03_1
DOI: 10.1055/s-0033-1351412

Alkoholprävention in Schule und Freizeit: Aktuelle Studienergebnisse

M Goecke 1
  • 1Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln

Einleitung: Im Rahmen der Präventionskampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“, die sich an Jugendliche im Alter von 16 bis 20 Jahren richtet und von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Jahr 2009 mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) gestartet wurde, werden Modellprojekte zur Evaluierung von alkoholpräventiven Maßnahmen im Freizeitbereich und im schulischen Setting durchgeführt.

Methode: Für den Freizeitbereich werden Aktionen entsprechend dem Konzept der Peer-Education durchgeführt: Junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren werden in den Bereichen Alkoholwissen und Gesprächsführung zu „Kampagnen-Peers“ geschult. Im bundesweiten Einsatz kontaktieren sie etwa gleichaltrige Jugendliche beispielsweise auf Sport- und Musikfestivals, in Innenstädten und Freizeitregionen. Sie informieren zu alkoholbezogenen Themen und tauschen sich mit den Jugendlichen auf Augenhöhe aus. Grundlegendes Ziel ist dabei, über die Gespräche Selbstreflexionsprozesse anzustoßen. Im schulischen Setting wird in der Kampagne auf das Konzept der partizipativen Gesundheitserziehung und der Förderung von Kompetenzen gesetzt: Mit dem großen BZgA-„KlarSicht-MitmachParcours“ (Nikotin/Alkohol) liegt seit 2005 ein Angebot vor, das Schulen moderne interaktive Möglichkeiten der Ansprache von Jugendlichen sowie der Wissensvermittlung bietet. Um den großen Bedarf von Schulen nach diesem Angebot noch besser decken zu können, hat die BZgA den Parcours zu einer handlichen Kofferversion weiterentwickelt. Dies ermöglicht Schulen eine nachhaltige Implementierung des Angebots. Der „KlarSicht-Koffer“ – und die entsprechende Multiplikatorenschulung – wurden im Rahmen von zwei Modellprojekten evaluiert.

Diskussion/Ergebnisse: Insbesondere im Freizeitbereich stand die erstmalige Entwicklung eines entsprechenden Evaluationsdesigns zur Überprüfung der Wirkung der Peer-Aktionen im Fokus. Gezeigt werden konnte, dass die Peer-Aktion auf der Wissens- und Einstellungsebene Effekte hat. Für den „KlarSicht-Koffer“ bestätigen die Studienergebnisse die hohe Akzeptanz, gute Umsetzbarkeit und Wirkung der Maßnahme. Weitere Evaluationsergebnisse werden im Beitrag vorgestellt.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl im Freizeitbereich als auch im Setting Schule interaktive und partizipative Maßnahmen Effekte haben. Evaluationsdesigns müssen sich zur Identifizierung von Optimierungspotenzialen von Maßnahmen stetig weiterentwickeln.