Suchttherapie 2013; 14 - S_15_2
DOI: 10.1055/s-0033-1351460

Eigenständig werden: Cluster-randomisierte Studie zur Prüfung eines schulbasierten Programms zur Prävention des Substanzmissbrauchs

B Isensee 1, K Maruska 2, M Bayrhuber 2, R Hanewinkel 2
  • 1IfT Nord, Kiel
  • 2IFT-Nord, Kiel

Einleitung: Schulbasierte Programme zur Prävention des Substanzkonsums sind weit verbreitet. Die Befunde zu Langzeiteffekten dieser Ansätze sind widersprüchlich. Ziel des Forschungsvorhabens „Eigenständig werden 5+6“ ist die Implementation und Evaluation eines evidenzbasierten Schulprogramms zur Suchtprävention für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen fünf und sechs.

Methode: Zur Evaluation des Programms wird im Rahmen einer cluster-randomisierten Kontrollgruppenstudie eine Stichprobe aus vier Bundesländern (Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein) insgesamt fünf Mal mittels Fragebogen auf Auswirkungen des Programms auf Kompetenzen, Wissen, Einstellungen und Verhalten der Schülerinnen und Schüler untersucht: Baseline-Erhebung zu Beginn der Klasse 5 (September 2010), weitere Befragungen am Ende der Klasse 5 (Juni 2011), am Ende der Klasse 6 (Juni 2012) sowie sechs und 15 Monate nach Ende der Intervention (Dezember 2013, September 2014).

Diskussion/Ergebnisse: An der Baseline-Erhebung beteiligten sich 45 Schulen mit 3.449 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 5, die durchschnittlich 10,4 Jahre alt waren (SD = 0,59). In der vierten Erhebung (Dezember 2013) wurden 3.082 Schülerinnen und Schüler aus 42 Schulen erreicht. Zusätzlich zu der Darstellung der Interventionseffekte werden weitergehende Analysen zu vermittelnden Faktoren vorgestellt.

Schlussfolgerung: Ergebnisse aus den ersten vier Befragungen zeigen, dass das Unterrichtsprogramm substanzbezogenes Wissen, Risikowahrnehmung, Normwahrnehmungen, die Widerstandsfähigkeit bei Konsumangeboten sowie das Konsumverhalten beeinflussen kann.
Förderhinweis: Diese Studie wurde durch die Deutsche Krebshilfe e.V. gefördert.