Suchttherapie 2013; 14 - S_29_2
DOI: 10.1055/s-0033-1351516

Verbreitung des Substanzkonsums unter Auszubildenden

J Montag 1, M Morgenstern 2, R Hanewinkel 2
  • 1Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung gGmbH, Kiel
  • 2Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung gGmbH, IFT-Nord, Kiel

Einleitung: Einige überwiegend regionale Studien legen die Schlussfolgerung nahe, dass der Substanzkonsum bei Personen, die sich in der Ausbildung befinden, weit verbreitet ist. Ziel der Studie ist die bundesweite Untersuchung des Substanzkonsums unter Auszubildenden.

Methode: Beobachtungsstudie im Setting Berufliche Schule. Zur Berücksichtigung regionaler Unterschiede wurde aus sieben Regionen Deutschlands (Nielsengebiete) je ein Bundesland (BL) ausgewählt. Pro BL wurden vier bis sechs Berufsschulen und mindestens eine Berufsfachschulen/Schulen des Gesundheitswesens rekrutiert. In die Stichprobe eingeschlossen wurden Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr aus bundesweit einheitlich geregelten und hochbesetzten Ausbildungsgängen folgender Berufsfelder: Personenbezogene Dienstleistungsberufe, Gewerblich-technische Berufe, Wirtschafts- und Verwaltungsberufe sowie Berufe des Sozial- und Gesundheitswesens. Die anonyme Befragung erfolgte zwischen September und Dezember 2012 mittels Fragebogen im Klassenverband durch geschulte Datenerheber. Befragt wurden Auszubildende, die am Tag der Datenerhebung beschult wurden. Neben soziodemographischen Charakteristika, Merkmalen der Person und Ausbildung, wurde der gegenwärtige Konsum von Zigaretten, Alkohol, Medikamenten und illegalen Drogen sowie die Lebenszeitprävalenz und 12-Monats-Prävalenz von Cannabis erfasst.

Diskussion/Ergebnisse: An der Studie nahmen 5.688 Auszubildende aus 43 Beruflichen Schulen in Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern teil. Davon absolvierten 5.001 Auszubildende eine Ausbildung im dualen System, 687 Auszubildende gingen einer schulischen Ausbildung nach. Vorgestellt werden erste Ergebnisse zur Verbreitung des Substanzkonsums zu Beginn der Berufsausbildung. Die Prävalenzen des Substanzkonsums werden differenziert nach dem Geschlecht, dem Lebensalter, dem Berufsfeld sowie der Untersuchungsregion dargestellt.

Schlussfolgerung: Ausblick: Nach 18 Monaten, im Frühjahr 2014, wird die Stichprobe erneut untersucht werden. Die dann vorliegenden Längsschnittdaten werden Aussagen zu Veränderungen des Substanzkonsums über die Zeit sowie den Einfluss des Substanzkonsums auf den Ausbildungserfolg ermöglichen.
Förderhinweis: Bundesministeriums für Gesundheit (Förderkennzeichen: IIA5 – 2512DSM208)