Suchttherapie 2013; 14 - S_42_1
DOI: 10.1055/s-0033-1351563

Veränderung des Gesundheitsverhaltens von Patienten mit Alkoholabhängigkeit während und bis sechs Monate nach ambulanter Alkoholentzugsbehandlung – eine prospektive Fragebogenstudie

A Stickel 1, M Rohdemann 2, R Banas 2, C Müller 2
  • 1Charité – Klinik für Psychiatrie, und Psychotherapie, Berlin
  • 2Charité – Klinik für Psychiatr, und Psychotherapie, Berlin

Einleitung: Mit der Beendigung des Alkoholkonsums fehlt auch dessen positive Wirkung. Vermutlich kommt es dadurch zu einer mangelnden Stimulation des Belohnungssystems im Gehirn. Dieser aversive Zustand wird häufig als Verlangen nach Alkohol beschrieben. Verschiedene Untersuchungen legen nahe, dass Verhaltensweisen, die das Belohnungssystem stimulieren eine Art Selbstregulation gegen Alkoholverlangen darstellen. Fraglich ist bislang, inwieweit ein verändertes Verhalten die Prognose von alkoholabhängigen Patienten verbessert oder ob es im Sinne einer Suchtverlagerung zur Aufrechterhaltung der Suchtmechanismen beiträgt.

Methode: Es wird eine prospektive Fragebogenstudie mit 150 Patienten mit einer Alkoholabhängigkeit vorgestellt. Primäres Ziel ist die Klärung der Frage, wie und ob sich das Gesundheitsverhalten (Ernährung, Bewegung, Alkoholkonsum, Rauchen, Medikamente, Schlaf) dieser Patienten im Verlauf von sechs Monaten nach dem Entzug verändert. Außerdem soll eruiert werden, ob sich aus dem Gesundheitsverhalten Prädiktoren für einen Trinkrückfall ermitteln lassen.

Diskussion/Ergebnisse: Die Daten befinden sich gegenwärtig in der Auswertung und werden beim Vortrag präsentiert.

Schlussfolgerung: Die Identifikation von Risikofaktoren für einen Rückfall ist für eine Therapieoptimierung von großer Relevanz. Insbesondere im Bereich des Abbaus von dysfunktionalen Verhaltensweisen und dem Aufbau von Alternativverhalten liegt Potential, da dies gezielt psychotherapeutisch erarbeitet werden kann.