Einleitung: Die Ballonangioplastie ist die Methode der Wahl zur Behandlung einer postoperativen
Reaortenisthmusstenose. Die Inzindenz von Komplikationen wie Dissektionen oder Ruptur
im Rahmen der Angioplastie wurden nur in Einzelfällen berichtet.
Fallbeispiel: Eine 10-jährige Patientin mit operativ korrigierter Isthmusstenose entwickelte im
Laufe des Wachstums eine hämodynamisch relevante Restenosierung. Nach Ballonangioplastie
kam es zu einer akuten Typ B-Dissektion der Aorta bis vor die Aortenbifurkation. Nach
Implantation von CP-Stents am cranialen Dissektionseingang kam es nur zu einer Reduktion
des Blutflusses in das falsche Lumen. Die Dissektion führte zu einer partiellen Viszeralorganperfusion
aus wahrem und falschem Lumen. Durch Vorwölbung des falschen Lumens enstand eine akute
funktionelle Aortenstenose mit arterieller Hypertension und Notwendigkeit zur Behandlung
mit Betablocker, ACE-Hemmer und Vasodilatatoren. Bei unzureichender medikamentöser
Therapie und Organischämiezeichen erfolgte eine transluminale Fenestrierung der Dissektionsmembran
am distalen Ende. Hierunter gelang eine Entlastung der funktionellen Stenose, Stabilizierung
der Organperfusion und nahezu eine Normalisierung des arteriellen Blutdrucks. Eine
antihypertensive Therapie wurde neben einer oralen Antikoagulation fortgeführt. Die
seit 4 Jahren jährlich durchgeführten MRT-Kontrollen ergaben keinen Hinweis auf Progredienz
der Dissektion oder Aneurysmenbildung.
Diskussion: Bei Aortendissektion mit arterieller Hypertonie und Zeichen der Organminderperfusion
kann eine percutane Fenestrierung des Dissektionssacks durchgeführt werden. Hierdurch
wird eine suffiziente Perfusion aus beiden Lumina erzielt und eine Progredienz der
Dissektion unterbunden.