Allgemeine Homöopathische Zeitung 2013; 258(6): 6-9
DOI: 10.1055/s-0033-1357549
Spektrum
© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Von der Notwendigkeit, die Vergangenheit zu bewältigen: Homöopathie und Nationalsozialismus

Robert Jütte
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Publication Date:
29 November 2013 (online)

Zusammenfassung

Der Homöopathie wird von ihren Kritikern bis heute vorgeworfen, sie sei kompromittiert, da führende Vertreter des nationalsozialistischen Regimes sie gefördert hätten, womit insinuiert wird, dass es auch ideologische Gemeinsamkeiten gegeben haben muss. Eine solche Sicht kann man nur als Geschichtsklitterung bezeichnen. Weil sich „schwarze Legenden“ lange halten, insbesondere auch in den Medien, sollen in diesem Aufsatz die heute bekannten historischen Fakten kurz dargelegt werden. Außerdem wird auf die damaligen, immer wieder zitierten Arzneimittelprüfungen sowie auf verbrecherische Menschenversuche mit potenzierten Arzneistoffen eingegangen.

Summary

Homeopathy is being blamed by its critics to be tainted because nationalsocialists were among its promoters. This implies that there must have been ideological similarities. Such an opinion can only be labelled historical misrepresentation. Since black legends tend to be persistent, especially in the media, this article presents the available historical facts. Drug provings during untertaken on the behest of the Reichgesundheitsamt and crimes against humanities in clinical studies with potentized drugs will also be discussed.