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DOI: 10.1055/s-0033-1361413
Einfluss eines Gehörschutzes gegen Lärm neonataler Intensivstationen auf intermittierende Hypoxien und Bradykardien Frühgeborener. Eine randomisierte, kontrollierte Interventionsstudie
Hintergrund: Atmungsstörungen bei Frühgeborenen, die mit Hypoxien und Bradykardien einhergehen, sind ein häufiges Problem mit unvollständig verstandener Pathophysiologie. Unruhe des Kindes, z.T. durch Umgebungsreize ausgelöst, scheint ein wichtiger Einflussfaktor zu sein.
Fragestellung: Lässt sich eine Halbierung der Häufigkeit von der Hypoxien und Bradykardien durch Tragen eines Gehörschutzes erreichen?
Methoden: In einer randomisiert-kontrollierten Interventionsstudie mit Cross-Over Design wurde bei 31 Probanden (14 männlich; mittleres [min. – max.] Geburtsgewicht und Gestationsalter: 1323 Gramm [560 – 1990] und 30+1 Wochen [25+5 – 33+0]) der Effekt eines Gehörschutzes auf die Häufigkeit von Sauerstoffentsättigungen auf < 80% SpO2 und Bradykardien auf < 80 Schläge pro Minute untersucht. Die Zielparameter wurden mit einem Säuglingsmonitor aufgezeichnet. Die Frühgeborenen wurden zuerst für 2 Stunden mit und dann für 2 Stunden ohne Gehörschutz untersucht oder umgekehrt. Während der 4-stündigen Studiendauer wurden wichtige Parameter wie Atmungshilfe, Coffeindosierung, Nahrungsgabe und Lagerung konstant gehalten. Mit einem Lärmpegelmesser wurde der Dauerschallpegel konstant jede Sekunde aufgezeichnet.
Ergebnisse: Der durchschnittliche Dauerschallpegel betrug 51,2 dB und war während der beiden Studienphasen konstant. Bei 19 Kindern traten insgesamt 474 Hypoxien auf. Die mediane Anzahl (min. – max.) der Hypoxien betrug 1 (0 – 42) mit Gehörschutz und 1 (0 – 63) ohne Gehörschutz. Insgesamt traten nur 7 Bradykardien auf. Nach Dichotomisierung der Zielparameter (Hypoxien vorhanden ja/nein) konnte kein Effekt des Gehörschutzes nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Der hier untersuchte Gehörschutz hat möglicherweise keinen Effekt auf das Auftreten von Hypoxien bei Frühgeborenen.