RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0033-1363329
Nur gestresst oder schon ausgebrannt?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Januar 2014 (online)
Dieser Frage geht der Beitrag „Ausgebrannt – Burnout im Rettungsdienst“ (q ab. S. 304 ) in dieser retten!-Ausgabe nach. Der Begriff Burnout wird aktuell fast inflationär verwendet – in den Medien oder auch im eigenen Umfeld: Google liefert dazu in 0,17 Sekunden über 11 Millionen Treffer. Fast jeder kennt jemanden über Ecken, der schon einmal ein Burnout-Syndrom hatte. Viele Promis berichten von einer Zeit, in der sie ausgebrannt waren. Manchmal scheint es, man würde nicht hart genug arbeiten, wenn man selbst noch nicht an einem Burnout gelitten hat.
Eine neumodische Erscheinung ist das Burnout-Syndrom aber nicht: Schon 1974 berichtete der deutsch-amerikanische Psychoanalytiker Herbert Freudenberger von diesem Phänomen [1]. Er bezeichnete damit einen psychologischen Endzustand eines Prozesses, den er bei sich und anderen freiwilligen Helfern beobachtete. Am Anfang waren die Helfer hoch motiviert, doch mit der Zeit klagten sie über psychosomatische Beschwerden und Erschöpfung.
Personen in helfenden Berufen – wie im Rettungsdienst oder Krankenhaus – sind besonders gefährdet, ein Burnout zu erleiden. Der Beitrag von Steffen Pluntke gibt hilfreiche Hinweise, wie Sie erste Anzeichen für ein Burnout-Syndrom bei sich selbst oder auch bei Ihren Kollegen erkennen können. Prüfen Sie mithilfe des Online-Selbsttests, wie gefährdet Sie sind – der Test gibt erste Hinweise, ersetzt aber natürlich kein Gespräch mit einem Arzt oder Therapeuten. Noch besser, wenn es gar nicht erst so weit kommt. Wir geben Tipps, wie Sie einem Burnout persönlich vorbeugen können. Auch der Arbeitgeber kann einiges tun, um die Arbeitszufriedenheit zu steigern und damit die Burnout-Rate zu senken.
So soll auch die Einführung des Notfallsanitäters die Attraktivität des Berufsbildes steigern. Ob sich die geplanten Änderungen, wie z. B. erweiterte Kompetenzen, positiv auf die Arbeitszufriedenheit auswirken, ist noch offen. Fest steht aber, dass in allen deutschen Bundesländern ganz unterschiedliche Vorbereitungen getroffen wurden, um im Januar 2014 mit der Ausbildung der ersten Notfallsanitäter zu starten. Ein Update zum aktuellen Stand finden Sie ab q S. 298.
Viel Spaß bei der Lektüre von retten ! und eine stressfreie Vorweihnachtszeit wünscht Ihre
Herausgeber
Dr. Wolfgang von Meißner, Baiersbronn
Rico Kuhnke, Pfalzgrafenweiler
Stefan Leibinger, Lauf a. d. Pegnitz
Dr. Sönke Müller, Neckargemünd
Volker Wanka, Neuenbürg
Experten
Hanna Besemer, Rettungsassistentin Weilheim
Dr. Albrecht Henn-Beilharz, Katharinenhospital Stuttgart
Dr. Steffen Herdtle, Universitätsklinikum Jena
Armin Hess, DRK-Landesschule Baden-Württemberg, Pfalzgrafenweiler
Dr. Jörg Helge Junge, Kantons-spital Graubünden, Chur
Prof. Dr. Dr. Alex Lechleuthner, Institut für Notfallmedizin der Berufsfeuerwehr Köln
Dr. Gregor Lichy, Klinikum Ludwigsburg
Florian Lutz, Rettungsassistent München
Carsten Ohsberger, Branddirektion Stuttgart
Holger Pfleger, Branddirektion Frankfurt am Main
Gerhard Schmöller, Branddirektion München
Dr. Michael Schorn-Meyer, Schweizer Institut für Rettungsmedizin Nottwil
Ralph Schuster, DRK Göppingen
Dr. Richard Spörri, Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal
Dr. Stefan Weiß, Klinikum Ludwigsburg
Redaktion
Regina Friedle
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14
70469 Stuttgart
Tel.: 0711/8931-652
E-Mail: retten@thieme.de