Hintergrund: Ziel der Studie war die Untersuchung von Gesichtsfeldbefunden bei Patienten mit multipler
Sklerose ohne durchgemachte Optikusneuritis.
Methoden: Alle Patienten und Kontrollpersonen wurden ophthalmologisch (Visus, Tensio, Spaltlampen-
und Fundusuntersuchung) sowie mittels Weiß-Weiß-Perimetrie mit dem Octopus 311 (G1,
dynamische Strategie; Haag-Streit, Schlieren, Schweiz), der Frequenzverdopplungsperimetrie
(Humphrey Matrix, Carl Zeiss Meditec, 30 – 2) sowie der Flimmerperimetrie (Pulsar,
Haag-Streit; Programm CP-T30W) untersucht. Die statistische Analyse erfolgte mit dem
Wilcoxon – Test mit anschließender Holm-Bonferroni-Korrektur.
Ergebnisse: Es wurden 32 Patienten mit einer bekannten multiplen Sklerose ohne durchgemachte
Optikusneuritis (MS-Gruppe) (m:w = 12:20, Durchschnittsalter = 43,5Jahre) in die Studie
eingeschlossen und mit 26 Normalprobanden (m:w = 6:20, Durchschnittsalter = 40Jahre)
verglichen. In der MS-Gruppe lag der Visus bei R/L 1,0 ± 0,2, der Augeninnendruck
R/L bei 11,8 ± 3,1 mm Hg und unterschied sich statistisch nicht zu den Kontrollen.
Die CD-Ratio unterschied sich statistisch signifikant (CD-Ratio MS-Gruppe R/L 0,49
± 0,5 vs. CD-Ratio Kontrollen R/L 0,35 ± 0,1). Bezüglich der Gesichtsfelduntersuchungen
zeigten sich statistisch signifikante Unterschiede zwischen der MS-Gruppe und den
Kontrollen in der MD sowie der LV in allen drei Perimetrien.
Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit einer multiplen Sklerose kommt es auch ohne durchgemachte Optikusneuritis
zu Störungen in der Weiß-Weiß-Perimetrie (Octopus), der Frequenzverdopplungsperimetrie
(Humphrey Matrix) sowie der Flimmerperimetrie (Pulsar).