Hintergrund: Die Flimmer-Perimetrie ist ein neues perimetrisches Verfahren zum Erfassen früher
Gesichtsfelddefekte beim Glaukom. Ziel der Studie war es herauszufinden, in wieweit
die Flimmer-Perimetrie durch eine arterielle Hypertonie beeinflusst wird.
Methoden: Alle Hypertoniepatienten und Kontrollpersonen wurden augenärztlich untersucht: morphologischer
Status, Visus, Refraktion, Augenin-nendruck, Cup-Disk-Ratio. Die achromatische Perimetrie
erfolgte mit dem Octopus 311 (Haag-Streit, Schlieren, Schweiz), Programm G1 mit der
dynamischen Strategie, die Flimmer-Perimetrie mit dem Pulsar (Haag-Streit, Schlieren,
Schweiz), Programm CP-T30W-Programm mit der TOP-Strategie. Die statistischen Berechnungen
erfolgten je nach Vorliegen einer Normverteilung mit dem paarweisen t-Test, ansonsten
mit dem nicht-parametrischen Mann-Whitney-U-Test mit anschließender Holm-Bonferroni-Korrektur.
Ergebnisse: Es wurden 26 Patienten mit einer behandelten arteriellen Hypertonie (aHT) (m:w =
8:18; Alter 52,88 ± 4,78 Jahre) mit einer augen- und allgemeingesunden Kontrollgruppe
(n = 22; m:w = 9:13:4; Alter 52,41 ± 2,95 Jahre) verglichen. Alle ophthalmologischen
Untersuchungen der beiden Gruppen lagen im Normbereich und unterschieden sich nicht.
Das Alter, der systolische wie auch der diastolische Blutdruck unterschieden sich
nicht. Im Body Mass Index zeigte die aHT-Gruppe einen signifikant höheren Wert an
(28,16 versus 24,39). Weder in der achromatischen noch in der Flimmer-Perimetrie (FP)
zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Median ± MD (achrom)LV(achrom)
MD(FP) LV (FP) abs.MAA)[dB] [dB] [dB] [dB2] Kontr. -0,65 ± 0,72 3,25 ± 1,15 0,45 ±
0,99 2,3 ± 0,68 aHT -0,25 ± 1,05 3,8 ± 4,05 0,2 ± 1,69 2,3 ± 0,75
Schlussfolgerungen: Weder auf die Ergebnisse der achromatischen wie auch auf die der Flimmer-Perimetrie
hat die arterielle Hypertonie einen Einfluss und muss demnach als systemische Einflussgröße
nicht weiter be-rücksichtigt werden.