Hintergrund: Ambulant erfasste Tensionswerte beschränken sich auf die regulären Praxiszeiten.
Ziel dieser Datenerhebung ist der Vergleich der innerhalb und außerhalb der zu regulären
Sprechzeiten erfassten Augeninnendruckwerte und der hieraus resultierenden therapeutischen
Konsequenz.
Methoden: Es wurden retrospektiv die Daten von 30 Patienten mit bekanntem PCOWG zur Frage der
unklaren Progression bei ambulant unauffälligen Tensionswerten untersucht. Die Messungen
erfolgten unter Fortführung der häuslichen Therapie applanatorisch im 4-Stunden-Intervall.
Zwei Zeitabschnitte wurden verglichen: 22 °°-6 °° und 10 °°-18 °°.
Ergebnisse: 63% der Patienten hatten die Druckspitze außerhalb der regulären Praxiszeiten (22
°°-6 °°). Die maximalen Druckwerte lagen im Mittel bei 15,3 ± 5,3 um 2 °°, die minimalsten
Druckwerte lagen im Mittel bei 12,5 ± 3,04 um 14 °°. Im Vergleich beider Zeitabschnitte
lagen diese im Mittel bei 13,66 ± 2,59 (22 °°-6 °°) sowie 13,43 ± 1,85 (10 °°-18 °°),
die Maximalwerte bei 17,0 ± 4,7 (22 °°-6 °°) sowie 15,63 ± 2,66 (10 °°-18 °°). Eine
Änderung der Therapie resultierte bei insgesamt 68% aller Patienten sowie bei 55,5%
der Patienten mit max. Druckwerten von 22 °°- 6 °° und 22,2% der Patienten mit den
max. Druckwerten um 10 °°-18 °°.
Schlussfolgerung: Die 24h-Messung führte bei den meisten Glaukompatienten mit unklarer Progression
zu einer Änderung der Therapiestrategie. Die Entscheidung zur 24h-Messung sollte daher
großzügig gestellt werden.