Hintergrund: Die Zahl der Patienten die auf Grund von Pathologien wie PEX, Zonuladefekten, UGH
Syndrom, Trauma, Hornhautdekompensation, Refraktions- bzw. Linsenmaterialprobleme
eine sekundäre, nicht Kapselsack oder sulkusfixierte IOL Versorgung benötigen, nimmt
zu. Eine sek. Implantation kann mittels Naht sklerafixiert, retroiridal mit Irisclip
IOL oder mittels nahtloser Sklerafixierung erfolgen. Es werden die 1 Jahres Ergebnisse
nach nahtloser Sklerafixierung einer 3 stückigen IOL im Vergleich zur retroiridalen
Irisclip IOL Implantation vorgestellt.
Material Methode: Gruppe 1: Von 33 mittels nahtloser sklerafixierter IOL (in Kombination mit 23/25 G
PPV) operierten Augen wurden 13 mit follow-up ≥12 Mo. Ausgewertet. Als Ausgangsituation
bestand: HKL Luxation (9 Augen), Aphakia (3), getrübte HKL (1), HH Dekompensation
bei VKL (1). Ursachen der Luxation in 9 Augen waren: PEX (5), Trauma (1), Zonulolyse
(3).
Gruppe 2: Von 17 mittels einer retroiridalen Irisclip IOL (Verysise) (in Kombination
mit 20G/25G PPV) operierten Patienten wurden 11 Patienten mit follow up ≥12 Mo. Ausgewertet.
Als Ausgangssituation bestand: HKL Luxation (8), Aphakie (2), HH Dekompensation bei
VKL (1). Ursachen der Luxation in 8 Augen waren: PEX (3), Zn. Trauma (2), Zonulolyse
(3).
Ergebnisse: Die mittlere Nachbeobachtungszeit der Gruppe 1 betrug 90 Wo. (± 28,06) der Gruppe
121 Wo.(± 36,91). Die Differenz des bestkorrigierten Visus beim letzten Follow up
betrug im Mittel 1,7 Linien (± 4,30) bei Gruppe 1 und 1,09 Linien (± 6,67) bei Gruppe
2. In der Gruppe 1 zeigten 10/13 Augen (76,92%) einen Anstieg des bestkorrigierten
Visus gegenüber 7/11 Augen (63,63%) in Gruppe 2. In beiden Gruppen kam es im Verlauf
bei je 1 Auge zu einer erneuten Subluxation der IOL (1 bei hoher Myopie und 1 bei
Trauma). Bei 12/13 Augen nach nahtloser Sklerafixierung und bei 10/11 nach Irisclip
IOL war die IOL gut zentriert. Bei Gruppe 1 zeigte sich keine Pseudophakodonesis und
keine Pupillenverengung, was jedoch bei allen Augen nach Irisclip IOL der Gruppe 2
auftrat. Eine Durchwanderung der IOL Haptiken durch den skleralen Tunnel nach nahtloser
Sklerafixierung trat während der mittleren Nachbeobachtungszeit von 90 Wo. (± 28,06)
nicht auf. Nach Irisclip IOL Versorgung zeigten sich zusätzlich folgende post OP Nebenwirkungen:
CMÖ (1), hoher Astigmatismus (1).
Diskussion: Sowohl die nahtlose Sklerafixierung als auch die retroiridale Irisclip Implantation
sind sichere Verfahren mit guter und stabiler IOL- Zentrierung. Bezüglich der post
OP NW und Komplikationen zeigen sich bei der nahtlosen Sklerafixierung weder Pseudophako-
und Irdidodonesis noch der damit verbundene Pigmentabrieb. Auch im Langzeitverlauf
zeigen sich bisher bei nahtloser Sklerarfixierung keine Haptik- oder Tunnel -assoziierten
Komplikationen.