Hintergrund: Das Ziel dieser retrospektiven Fallserie ist es, unsere Erfahrungen mit der Essener
25G-Biopsiepinzette (Akgül-Pinzette) für die Biopsie bei unklaren Iristumoren darzustellen.
Methoden: Sieben Patienten mit pigmentierten Iristumoren unklarer Dignität wurden über eine
Parazentese (1 mm) mit der Pinzette biopsiert. Zur weiteren Verarbeitung wurden die
Proben in ein steriles Gefäß überführt und es erfolgte eine histopathologische Begutachtung.
Ergebnisse: Die mittlere Dicke der Iristumoren betrug weniger als 1 Millimeter. Der Beobachtungszeitraum
vor Biopsie betrug in 3 Fällen weniger als 2 Monate, bei den restlichen 4 Fällen betrug
der Beobachtungszeitraum zwischen 2 und 6 Jahren. In allen Fällen (n = 7) konnte makroskopisch
sichtbares Material entnommen werden. In 6 Fällen (85%) gelang eine präzise histologische
und immunhistochemische Typisierung der Läsionen (Aderhautmelanom). Abgesehen von
temporären Blutungen an der Entnahmestelle jeweils ohne Druckanstieg gab es keine
intra- oder postoperativen Komplikationen. Nur in einem Fall entstand bei flachem
Tumor nach bimanueller Exzision mit einer Intraokularschere ein durchgreifender Irisdefekt,
in einem weiteren Fall entwickelte sich eine postoperativ übermittelweite Pupille.
Schlussfolgerung: Irisbiopsien mit der speziell für okuläre Tumorgewebeproben konzipierten 25G-Pinzette
sind ein vielversprechender neuer Ansatz zur Diagnosesicherung mit gutem Sicherheitsprofil.
Der konische Innenraum ermöglicht die Entnahme von Gewebestücken unter Vermeidung
manipulativer Artefakte. Der mono- als auch bimanuelle Zugang unter Zuhilfenahme einer
Intraokularschere birgt ein niedriges Risiko für prozedurbedingte Komplikationen.