Hintergrund: Die isolierte Descemetmembran-Endotheltransplantation (DMEK) stellt ein neues und
komplikationsarmes Operationsverfahren mit einer sehr guten Visusprognose für Patienten
mit Endothelerkrankungen dar. Das Verfahren ist für unkomplizierte operative Ausgangssituationen
erfolgreich in die klinische Routine eingeführt. Wir berichten über unsere Ergebnisse
mit der DMEK bei Augen mit komplizierter Vorderabschnittssituation.
Patienten und Methoden: Seit Oktober 2011 wurden insgesamt 256 Augen mit Endothelerkrankungen mit der DMEK-Technik
operiert. Bei 25 der 256 Augen lag präoperativ eine komplizierte Vorderabschnittssituation
vor. Als komplizierte Ausgangssituation wurden eingestuft: Operation im Kindesalter,
Aphakie, Kombination mit IOL Austausch bzw. sekundärer IOL Implantation, Vorhandensein
einer künstlichen Iris und sehr eingeschränkter Einblick. Die Sehschärfe, Refraktion,
spaltlampenmikroskopische Untersuchung, OCT, Endothelzellzahl und intra- bzw. postoperative
Komplikationen wurden untersucht.
Ergebnisse: Der mittlere präoperative Visus betrug 0,02 ± 0,12. Bei der Untersuchung 3 Monate
postoperativ wurde ein Visus von 0,24 ± 0,23 erreicht, der im Vergleich zu den präoperativen
Werten eine signifikante Verbesserung darstellte. Der Endothelzellverlust postoperativ
lag bei 32%. Die häufigste Komplikation war eine Dehiszenz der transplantierten Descemetmembran,
die ein Re-bubbling erforderlich machte.
Schlussfolgerung: Die DMEK-Methode ermöglicht auch bei Augen mit komplizierter Ausgangssituation eine
sichere und schnelle Visusrehabilitation.