Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230 - KV42
DOI: 10.1055/s-0033-1363397

Erweitertes Indikationsspektrum für die isolierte Descemetmembrantransplantation (DMEK) – ein Erfolgskonzept

N Torun 1, J Schroeter 2, E Bertelmann 1, J Gonnermann 1, M Brockmann 1, E Gundlach 1, AK Maier 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum
  • 2Berlin – Universitätsgewebebank, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Hintergrund: Die isolierte Descemetmembran-Endotheltransplantation (DMEK) stellt ein neues und komplikationsarmes Operationsverfahren mit einer sehr guten Visusprognose für Patienten mit Endothelerkrankungen dar. Das Verfahren ist für unkomplizierte operative Ausgangssituationen erfolgreich in die klinische Routine eingeführt. Wir berichten über unsere Ergebnisse mit der DMEK bei Augen mit komplizierter Vorderabschnittssituation.

Patienten und Methoden: Seit Oktober 2011 wurden insgesamt 256 Augen mit Endothelerkrankungen mit der DMEK-Technik operiert. Bei 25 der 256 Augen lag präoperativ eine komplizierte Vorderabschnittssituation vor. Als komplizierte Ausgangssituation wurden eingestuft: Operation im Kindesalter, Aphakie, Kombination mit IOL Austausch bzw. sekundärer IOL Implantation, Vorhandensein einer künstlichen Iris und sehr eingeschränkter Einblick. Die Sehschärfe, Refraktion, spaltlampenmikroskopische Untersuchung, OCT, Endothelzellzahl und intra- bzw. postoperative Komplikationen wurden untersucht.

Ergebnisse: Der mittlere präoperative Visus betrug 0,02 ± 0,12. Bei der Untersuchung 3 Monate postoperativ wurde ein Visus von 0,24 ± 0,23 erreicht, der im Vergleich zu den präoperativen Werten eine signifikante Verbesserung darstellte. Der Endothelzellverlust postoperativ lag bei 32%. Die häufigste Komplikation war eine Dehiszenz der transplantierten Descemetmembran, die ein Re-bubbling erforderlich machte.

Schlussfolgerung: Die DMEK-Methode ermöglicht auch bei Augen mit komplizierter Ausgangssituation eine sichere und schnelle Visusrehabilitation.