Hintergrund: Es gibt verschiedene Therapieoptionen zur Behandlung der RCS: Acetazolamid per os,
half dose Photodynamische Therapie, intravitreale Injektion von Anti-VEGF sowie Laserkoagulation
des Quellpunktes. Eine neue Option stellt die Gabe eines Aldosteron-Antagonisten (z.B.
Spironolacton®) oral dar.
Methoden: Es wurden 8 Patienten behandelt. 5 chronische Verläufe mit einer Beschwerdedauer
von durchschnittlich 3,6 Jahre (1 – 5J.) und 3 akute Fälle mit durchschnittlich 20
T. (2 – 30 T.) Beschwerdedauer. 4 Patienten waren mit Diamox® und 2 mit Avastin® vorbehandelt.
Es wurden 2 x täglich 25 mg Spironolacton® im Mittel 9,3 Wo. (6 – 12 Wo.) verabreicht.
Verlaufsparameter waren bestkorrigierter Visus und OCT (max. Höhe der neurosensorischen
Abhebung (µm) und Volumetrie (mm3)). Der Ausgangsvisus betrug im Mittel 0,5 (0,25 – 1,0).
Ergebnisse: Bei 3 Patienten zeigte sich ein Visusanstieg um bis zu 3 Zeilen nach 4-wöchiger Therapie
mit Rückgang der neurosensorischen Abhebung im Mittel um 75,8 µm (SD 44,1) von einem
mittleren Ausgangswert von 159 µm (SD 58,5) auf im Mittel 58,6 µm (SD 48,2). Das Volumen
des Makulaödems nahm von 373 mm3 (SD 106,8) im Mittel um 72,8 mm3 (SD 46,8) ab. Bei 3 Patienten zeigte sich nur ein geringer Rückgang der neurosensorischen
Abhebung ohne Visusanstieg. Bei 1 Patient nahm das Volumen des Ödems bei stabilem
Visus zu, wobei die neurosensorischen Abhebung um 27,8 µm zurückging. Insgesamt wurde
Spironolacton® gut vertragen.
Schlussfolgerung: Die Einnahme von Spironolacton® führte sowohl bei chronischen als auch bei akuten
Verläufen in ca. 50% der beobachteten Fälle zu einer Befundverbesserung. Der Langzeiteffekt
wird noch beobachtet. Bei insgesamt wenigen Nebenwirkungen stellen Aldosteronantagonisten
(hier Spironolacton®) eine weitere mögliche nicht invasive Therapieoption bei RCS
dar.