Die geographische Atrophie (GA) als Spätform der trockenen altersabhängigen Makuladegeneration
(AMD) stellt eine progrediente Erkrankung dar. Sie manifestiert sich durch das Entstehen
und Wachstum von Atrophiearealen, die für den Patienten mit einem absoluten Skotom
einhergehen. Das langsame Fortschreiten der Erkrankung und die geringe Sensitivität
der zentralen Visusbestimmung hinsichtlich Krankheitsaktivität und Progression erfordern
zur Wirksamkeitsprüfung von Therapien bei der GA andere Studienkonzepte. Hier kann
die Fundusautofluoreszenz (FAF) als nicht-invasives bildgebendes Verfahren der Netzhaut
zur Quantifikation von Atrophiearealen und damit Atrophiewachstums über die Zeit im
Sinne eines Surrogate Marker zur Bestimmung der Progression und des Ausmaß der visuellen
Beeinträchtigung herangezogen werden. Im Vergleich zur konventionellen Fundusphotografie
erlaubt die FAFBildgebung ein präziseres Erkennen von Atrophiearealen. Darüber hinaus
ist auch die Identifikation von Hochrisikomerkmalen für zukünftiges Atrophiewachstum
möglich. Dies ist für das Design und die Durchführung von Therapiestudien hilfreich.
Es gibt mittlerweile eine große Zahl an klinischen Studien zur Prüfung von Wirksamkeit
und Sicherheit pharmakologischer Interventionen bei GA. Dazu zählen u.a. die Verminderung
retinaler Toxine, anti-inflammatorische Substanzen, Komplement-Inhibition, Neuroprotektion
und Verminderung von oxidativer Schädigung. Sollte sich in Prüfung befindliche Therapieansätze
als wirksam erweisen, kämen diese potenziell auch für einen präventiven Ansatz bei
der trockenen Frühform der AMD in Frage. Dies böte wiederum die Aussicht, die Entwicklung
von AMD-Spätformen hinauszuzögern oder zu verhindern.