Hintergrund: Das Risiko einer Endophthalmitis nach IVI wird in den Zulassungsstudien mit 0,1%
sehr selten angegeben. Wir erfassten retrospektiv alle Fälle mit postoperativer Endophthalmitis,
die im Klinikum Neukölln seit 2009 – 2013 versorgt wurden.
Methoden: Alle erhielten eine PPV mit GK-Punktat für diagnostischen Direktausstrich sowie Anzüchtung
in Blutkulturmedium, intravitreale Applikation von Vancomycin/Gentamicin und perioperative
Antibiotikagabe. Erregerspektrum, Zeitpunkt der Symptomatik und Visus wurden analysiert.
Ergebnisse: Von 44 behandelten postoperativen Endophthalmitiden waren 10 Fälle (23%) nach IVI
(alle Anti VEGF), häufigster Erreger war Staph. epidermidis. Die IVI lag im Mittel
4 Tage zurück, davon 7 mal extern. Vor PPV lag bei allen der Visus bei Handbewegung,
die Hälfte hatte ein Hypopyon, 7 massive Netzhautinfiltrate, 4 mal kam es zur PVR
Ablatio mit Silikonöltamponade. Der Visus vor IVI lag zwischen 0,1 bis 0,7, in keinem
Fall wurde mehr als Metervisus erreicht.
Schlussfolgerungen: Es bestehen zunächst eher diskrete Symptome im Hinterabschnitt. Im Vergleich zu sonstiger
postoperativer Endophthalmitis erfolgte die Diagnosenstellung später mit schlechterer
funktioneller Prognose. Patienten müssen aufgeklärt werden und bei Sehverschlechterung
sofort den augenärztlichen Notdienst aufsuchen.