Gesundheitswesen 2014; 76 - V02
DOI: 10.1055/s-0034-1371555

Bekannte und neuartige Drogen, Herausforderung für die Drogenanalytik und die Befundinterpretation

B Dufaux 1, H Kahl 2, R Agius 2, T Nadulski 2
  • 1Labor Krone GbR, Praxisinhaber/Laborleiter, Bad Salzuflen
  • 2Labor Krone GbR, Bad Salzuflen

In der Drogenanalytik erleben wir in den letzten Jahren zwei gegenläufige Entwicklungen; auf der einen Seite ermöglicht uns ein faszinierender technischer Fortschritt, immer empfindlicher und zuverlässiger zu messen; auf der anderen Seite kommt es zunehmend zu einer Globalisierung der Drogenszene mit einer internationalen Verbreitung vielfältiger und neuartiger Drogen, beschleunigt durch das Internet. Vor diesem Hintergrund werden der Nachweis von Methamphetamin, auch „Crystal Meth“ genannt, von sogenannten „Legal Highs“, darunter synthetische Cannabinoide sowie von K.-O.-Mitteln, darunter y-Hydroxybuttersäure (GHB) und die Befundinterpretationen thematisiert. Daneben werden Ergebnisse von Drogen- und Ethylglucuronid-Bestimmungen im Urin und im Haar im Rahmen einer MPU (Medizinisch-Psychologischen Untersuchung) in den letzten 4 Jahren vorgestellt. Dabei wurden jährlich mehr als 10.000 Urin- und 4.000 Haarproben untersucht.

Die Auswertung zeigt, dass der Anteil positiver Ergebnisse für Amphetamine, Cannabis/THC, Cocain/Benzoylecgonin, Opiate, Methadon und insbesondere Ethylglucuronid im Haar prozentual höher ist als im Urin. Dagegen liegt der Anteil positiver Benzodiazepin-Befunde im Urin über dem im Haar. Tendenziell wurden in den letzten Jahren vermehrt Amphetamine und Methamphetamine in Haarproben nachgewiesen. Schließlich wird auf die Vor- und Nachteile verschiedener Probenmaterialien, wie Urin, Blut, Speichel und Haar bei Drogenuntersuchungen eingegangen.