Gesundheitswesen 2014; 76 - V25
DOI: 10.1055/s-0034-1371578

Onlinetool zur infektionshygienischen Überwachung von Krankenhäusern

I Daniels-Haardt 1, S Kolbe-Busch 2, G Zysk 3, T Nguyen 4, A Jurke 5, R Schulze-Röbbecke 6
  • 1LZG.NRW, Leiterin FB Gesundheitsschutz, Gesundheitsberichterstattung, Münster
  • 2Universität Düsseldorf, Krankenhaushygiene, Düsseldorf
  • 3Gesundheitsamt Düsseldorf, Gesundheitsschutz, Düsseldorf
  • 4Proximity Technology GmbH, IT Project Manager, Düsseldorf
  • 5LZG.NRW, FG Infektiologie und Hygiene, Münster
  • 6Universität Düsseldorf, Institut für Hygiene und Mikrobiologie/stellvertretender Leiter, Düsseldorf

Um die infektionshygienische Überwachung von Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen zu vereinheitlichen und transparenter zu gestalten, wurde ein systematisches Überwachungskonzept auf der Grundlage von Zielformulierungen und Überwachungsprioritäten erarbeitet und weiterentwickelt. Dazu wurde der Musterbegehungsbogen des Landeszentrums Gesundheit NRW (LZG.NRW) zu einem modularen, flexiblen Überwachungsinstrument weiterentwickelt und elektronisch zur Verfügung gestellt. Die Neukonzeption derselben erfolgte in enger Kooperation des LZG.NRW mit dem Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Uniklinik Düsseldorf sowie der Proximity Technology GmbH. Die Module werden elektronisch in einem geschützten Formularmanagementsystem über die Homepage des LZG.NRW zur Verfügung gestellt. Jedes Berichtsmodul besteht aus ca. 30 bis 35 Fragen mit dazu jeweils auswählbaren Antwortmöglichkeiten, denen je nach Antwortkonstellation entsprechende Textbausteine zur Bewertung und einem besseren Verständnis der Antwort zugeordnet sind. Aus den Fragen und den Textbausteinen wird ein automatischer Begehungsbericht generiert. Über Infobuttons können zu den einzelnen Fragen zusätzlich erläuternde Texte mit Interpretationshilfen und mit Verweisen auf aktuelle Empfehlungen aufgerufen werden. Darüber hinaus werden auch Surveillance-Daten wie die des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS) der Charité-Universitätsmedizin Berlin abgefragt und mit in die Analyse einbezogen. Damit werden aktuelle Entwicklungen im Rahmen der Interpretation krankenhausspezifischer und somit lokalen Erreger- und Resistenzsituation gemäß dem „listen to your hospital“ Konzept berücksichtigt. Die Accounts der Gesundheitsämter ermöglichen darüber hinaus die Speicherung der Daten im Rahmen der elektronischen infektionshygienischen Überwachung der Krankenhäuser spezifisch für die aufgelisteten Module. Die kontinuierliche Datenerfassung erlaubt somit eine vergleichende Betrachtung über einen längeren Zeitraum.