Gesundheitswesen 2014; 76 - V59
DOI: 10.1055/s-0034-1371612

Die zahnärztliche Untersuchung durch den ÖGD – Völlig überholt oder wichtiger denn je?

C Sauerland 1
  • 1Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz Kreis Unna, Zahnärztlicher Dienst, Unna

Der Zahnärztliche Dienst im Kreis Unna kann besonders gute Ergebnisse in seinem Einsatz rund um die Mundgesundheit verbuchen. Die beschriebenen Erfolge konnten nur erzielt werden, weil die kontinuierlich erhobenen Daten aus zahnärztlichen Untersuchungen – aufgenommen durch gut aus- und weitergebildete Zahnärzte des ÖGD – als zentrales Instrument sinnvoll genutzt worden sind. Auf der Grundlage der qualitätsgesicherten Befundaufnahme mit etablierten Standards können die Ergebnisse herangezogen werden für die detaillierte eingehende Analyse der Ist-Situation, die Anfertigung von Rankinglisten für eine zielorientierte Vorgehensweise und zur Steuerung der Prophylaxeaktivitäten, die Überprüfung der Effekte einer Intervention, zur Sensibilisierung und Motivation von Personal in den Einrichtungen, Entscheidungsträgern usw..Die Untersuchungen selbst ermöglichen durch altersgerechte und verbindliche Ansprache der Kinder und Jugendlichen den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses und größerer Compliance. Die primär- und sekundärpräventive Ausrichtung der zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen und die adressatengerechte Information und Aufklärung der Sorgeberechtigten verstärkt den Effekt der Aufforderung, zum Zahnarzt zu gehen und motiviert sie, sich für die Gesundheit ihrer Kinder zu bemühen und einzusetzen.Es gelingt deutlich häufiger, die oft beklagte Lücke zwischen Gruppen- und Individualprophylaxe zu schließen. In bestimmten Fällen können bei Gefährdung des Kindeswohles auch weiterreichende Maßnahmen eingeleitet werden. Mit einem wirksamen Konzept durchgeführt, erfüllen die Untersuchungen in Kindertagesstätten und Schulen alle Anforderungen, die an eine wirksame Vorsorgemaßnahme zu stellen sind. Die regelmäßige zahnärztliche Untersuchung durch den ÖGD nicht nur als nutzbringende Vorsorgemaßnahme, sondern auch als effektives Instrument im Qualitätsmanagement Zahnärztlicher Dienste ist deshalb unbedingt positiv zu bewerten.