Gesundheitswesen 2014; 76 - P01
DOI: 10.1055/s-0034-1371630

Das Frankfurter Amt für Gesundheit als akademische Lehreinrichtung – eine neue Ära im Öffentlichen Gesundheitswesen

K Pientka 1, R Gottschalk 2, U Teichert-Barthel 3, R Sader 4
  • 1Amt für Gesundheit Frankfurt am Main, Stabsstelle Koordination amtsnaher Tätigkeiten, Frankfurt am Main
  • 2Amt für Gesundheit der Stadt Frankfurt am Main, Leiter des Amtes für Gesundheit, Frankfurt am Main
  • 3Vorsitzende BVÖGD, Landesamt für Soziales. Jugend und Versorgung, Koblenz
  • 4Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Direktor der Klinik MKG-Chirurgie, Studiendekan Klinik des Fachbereichs Medizin, Frankfurt am Main

Seit Beginn des Wintersemesters 2013/14 haben Medizinstudenten der Goethe-Universität in Frankfurt am Main die Möglichkeit, ein Tertial ihres Praktischen Jahres im Öffentlichen Gesundheitsdienst der Stadt Frankfurt zu absolvieren. Die Universität Frankfurt am Main hat hierzu das Amt für Gesundheit als „akademische Lehreinrichtung“ aufgenommen. Eine in Deutschland bisher einzigartige Möglichkeit für die angehenden Ärztinnen und Ärzte. Nach der neuen Approbationsordnung für Ärzte soll ein Schwerpunkt während der Ausbildung der Studierenden in der medizinischen Grundversorgung (Allgemein- bzw. Hausarztmedizin) liegen. Bisher findet dieser Teil der PJ-Ausbildung nur in allgemeinmedizinischen Hausarztpraxen statt. Da es viele verschiedene Sprechstunden im Amt für Gesundheit gibt, wird dieses Tertial der Studierenden als eigenständiger Ausbildungsabschnitt „öffentliches Gesundheitswesen“ geführt. Den besonderen Herausforderungen entsprechend, arbeiten ca. 210 Mitarbeiter, darunter mehr als 50 Ärztinnen und Ärzte im Frankfurter Amt für Gesundheit. In fünf Fachabteilungen (Medizinische Dienste, Kinder- und Jugendmedizin, Zahnmedizin, Psychiatrie, Infektiologie und Hygiene) werden alle Aufgaben eines modernen öffentlichen Gesundheitsdienstes einer Großstadt bearbeitet. So vielfältig die Aufgaben sind, die im Hessischen Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst (HGöGD) in den Bereichen Gesundheitsschutz, Gesundheitshilfe und Aufsicht über Berufe und Einrichtungen des Gesundheitswesens definiert sind, so interessant und vielfältig ist auch das künftige Aufgabenspektrum für die Studierenden des Amtes für Gesundheit. Für die Studierenden ist es sicher ein abwechslungsreicher Ausbildungsabschnitt und für den Öffentlichen Gesundheitsdienst bietet es die Chance, den dringend benötigten ärztlichen Nachwuchs für die 3. Säule des Gesundheitswesens zu begeistern.