Gesundheitswesen 2014; 76 - P05
DOI: 10.1055/s-0034-1371634

Nachweis des Zusammenhangs zwischen Sozialstatus, Frühgeburtlichkeit und defizitärer Gesundheit von Kindern in Sachsen-Anhalt anhand der empirischen Daten der Schuleingangsuntersuchungen des ÖGD

G Wahl 1, T Hering 2, C Schlüter 2, L Gräfe 1, H Oppermann 1
  • 1Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt, Fachbereich Hygiene, Magdeburg
  • 2Ministerium für Arbeit und Soziales Sachsen-Anhalt, Magdeburg

In Sachsen-Anhalt werden die Daten der Schuleingangsuntersuchungen des ÖGD seit dem Jahr 2008 einmal jährlich elektronisch in Form von anonymisierten Einzeldatensätzen (1 Datensatz = 1 untersuchtes Kind) an das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) übermittelt und dort im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung (GBE) in SPSS® ausgewertet. Anhand des inzwischen vorliegenden umfangreichen Datenmaterials konnte eindrücklich nachgewiesen werden, dass (in Sachsen-Anhalt): 1) Frühgeburten in Familien mit niedrigem Sozialstatus häufiger sind als in Familien mit mittlerem Sozialstatus und in diesen wiederum häufiger als in Familien mit hohem Sozialstatus, 2) zu früh geborene Kinder zum Zeitpunkt der Schuleingangsuntersuchung deutlich häufiger Entwicklungsdefizite zeigen als zeitgerecht geborene Kinder, 3) zu früh geborene Kinder bei der Schuleingangsuntersuchung auch bezüglich vieler somatischer Defizite/Erkrankungen höhere Befundhäufigkeiten haben als zeitgerecht geborene Kinder. Alle Ergebnisse wurden unter Ausschluss eventuell störender Begleiteinflüsse ermittelt. Die Relevanz und die möglichen Konsequenzen der Ergebnisse werden diskutiert.