Gesundheitswesen 2014; 76 - P34
DOI: 10.1055/s-0034-1371663

MRE Netzwerk Ilm-Kreis: Ergebnisse und Auswertung einer MRE-Surveillance vom 01.07.2013 – 31.12.2013

G Schwesinger 1, B Witte 2, N Blechschmidt 3, H Riebe 3, K Zentgraf 3
  • 1Landratsamt Ilm-Kreis Gesundheitsamt, Stellvertretende Amtsleitung, Arnstadt
  • 2Gesundheitsamt des Landratsamtes Ilmkreis, Amtsärztlicher Bereich, Infektionsschutz, MRE-Netzwerk, Arnstadt
  • 3Landratsamt Ilm-Kreis Gesundheitsamt, Infektionsschutz, Arnstadt

Nach umfangreicher Vorarbeit wurde am 11.02.2013 das MRE Netzwerk Ilm-Kreis gebildet. Mitglieder sind Mitarbeiter aus 2 im Kreis ansässigen Kliniken, aus 1 Krankentransportdienst, aus 10 Pflegeheimen, aus 8 ambulanten Pflegediensten und 2 niedergelassene Ärzte. Um die Weiterverbreitung von MRE zu verhindern, müssen die Erreger erkannt und entsprechende Maßnahmen getroffen werden. Unter anderem ist ein Ziel des Netzwerkes eine Surveillance für den Zeitraum vom 01.07.2013 – 31.12.2013 mit der Erfassung identifizierter MRE in der Region durchzuführen. In Absprache mit den Datenschutzbeauftragten wurde ein Surveillancebogen entwickelt. Zur Identifikation einzelner Personen wurden das Geburtsdatum und das Geschlecht angegeben. Weitere abgefragte Parameter waren: meldende Einrichtung, Wohnort im/außerhalb des Kreises, Erreger, Infektion/Kolonisation, Lokalisation, Datum des Erregernachweis, Sanierung/Behandlungsmaßnahmen. Insgesamt sind 155 Meldungen über nachgewiesene Erreger bei 119 Patienten eingegangen, davon 57 Frauen und 62 Männer. Der älteste Patient war 98 Jahre, der jüngste 1 Monat alt (Altersdurchschnitt 72,68 Jahre, Altersmedian 76 Jahre, 5 waren jünger als 1 Jahr). 97 Personen wurden nur einmal gemeldet, 22 zwei- oder mehrmals. 13 hatten mehr als einen MRE.

Gemeldet wurden:

49 (31,7%) MRSA, 47 (30,4%) CDAD, 36 (23,3%) ESBL, 4 (2,7%) VRE, 12 (7,8%) 3MRGN, 4 (2,7%) 4MRGN, 2 (1,4%) sonstige.

Durch die Surveillance wurde gezeigt, dass

  • MRSA in unserem Kreis nicht allein die führende Position bei der Häufigkeit der MRE hat,

  • entsprechende Risikogruppen besonders gefährdet sind und

  • durch die Surveillance die Behandlungskette Betroffener verfolgt werden kann und somit der Informationsaustausch zwischen den Institutionen.