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DOI: 10.1055/s-0034-1372543
Internationale Studienergebnisse
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Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
21. März 2014 (online)
Riss der Rotatorenmanschette – Mit Übungsprogramm OP vermeiden
Ein spezifisches Übungsprogramm kann bis zu drei von vier Patienten mit einer atraumatischen Ruptur der Rotatorenmanschette vor einer OP bewahren. Das zeigt eine Studie der MOON-Schultergruppe aus den USA.
Die Autoren schlossen 452 Patienten ein, bei denen mindestens eine Rotatorenmanschettensehne ohne erkennbares Trauma gerissen war und bei denen die Indikation zur OP bestand. Bei 70 % war die Supraspinatussehne betroffen, bei 21 % die Supra- und Infraspinatussehne, die restlichen Probanden hatten verschiedene andere Kombinationen von Rissen. Alle Patienten absolvierten ein spezielles, evidenzbasiertes Programm: passive Mobilisationen durch einen Physiotherapeuten im Schnitt einmal pro Woche sowie Heimübungen zur Dehnung und Kräftigung. Nach sechs und zwölf Wochen boten die Autoren den Studienteilnehmern drei verschiedene Optionen an, mit denen sie ihren Zustand beschreiben sollten und die das weitere Prozedere beeinflussten:
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> „geheilt“ – keine Therapie mehr notwendig
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> „verbessert“ – Fortsetzung der Therapie mit erneuter Untersuchung nach weiteren sechs Wochen
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> „keine Verbesserung“ – Angebot einer OP Die Autoren riefen alle Patienten, die nicht operiert wurden, nach einem und zwei Jahren an, um zu fragen, ob sie sich zwischenzeitlich hatten operieren lassen.
Das Ergebnis: Lediglich 25 % der teilnehmenden Patienten entschieden sich für eine OP, die meisten davon in der Zeit zwischen der sechsten und zwölften Studienwoche. Nach Abschluss der Untersuchung ließen sich nur noch wenige Teilnehmer operieren. Somit bewahrte die physiotherapeutische Intervention drei Viertel der Studienteilnehmer vor einer OP – angesichts der großen Probandengruppe ein bemerkenswertes Ergebnis.
josc
J Shoulder Elbow Surg 2013; 22: 1371–1379