Rofo 2014; 186 - VO205_3
DOI: 10.1055/s-0034-1372739

Monoenergetische Bildgebung mittels Single-Source Dual Energy CT: Einsatz zur Reduktion von Metallartefakten

S Mangold 1, S Gatidis 1, C Schabel 1, M Bongers 1, O Luz 1, CD Claussen 1, C Thomas 1
  • 1Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen

Zielsetzung:

Evaluation des Potentials der Single-Source Dual Energy [DE]-CT in der Reduktion von Metallartefakten nach osteosynthetischer Frakturversorgung mittels virtuell monoenergetischer Bildgebung.

Material und Methodik:

Retrospektive Auswertung von 50 postoperativen CT-Verlaufskontrollen nach osteosynthetischer Frakturversorgung (12 Plattenosteosynthesen der oberen Extremität, 29 Plattenosteosynthesen und 9 intramedulläre Verfahren der unteren Extremität) mittel Single Source DE-Technologie (Somatom Definition Edge mit Stellar-Detektor und 140/80 kV, Siemens, Deutschland). Mithilfe einer Verarbeitungssoftware (Syngo Dual Energy, Siemens) wurden monoenergetische Bilder (D30 Kernel und 130 keV) erzeugt. Zu Vergleichszwecken wurden polyenergetische Mischbilder des gleichen Datensatzes rekonstruiert (B30 und B70 Kernel). Die Quantifizierung der Metallartefakte erfolgte mittels Frequenzanalyse nach diskreter Fouriertransformation. Dazu wurden die Dichtewerte entlang einer kreisförmig die zu untersuchende Region umgebenden Linie gemessen und fouriertransformiert. Der Anteil niedriger Frequenzen wurde als Maß für das Vorliegen von Metallartefakten gewertet und mittels t-test wurde auf signifikante Unterschiede zwischen beiden Rekonstruktionsmethoden getestet.

Ergebnisse:

Die nachverarbeiteten, virtuell monoenergetischen Bilder zeigten innerhalb der 20 niedrigsten Frequenzbereiche eine signifikante Reduktion der Schwingungswerte (1238258,2 ± 667043,5) im Vergleich zu den polyenergetischen Mischbildern (B30-Kernel: 2444759,2± 1077406,7; B70-Kernel: 2754103,6 ± 1192465,7), wodurch sich jeweils ein p-Wert von < 0,001 ergibt.

Schlussfolgerungen:

Die Single-Source DE-Technologie ermöglicht durch die Berechnung von virtuell monoenergetischen Bildern eine signifikante Reduktion von Metallartefakten nach osteosynthetischer Frakturversorgung. Als Folge ist eine verbesserte Beurteilbarkeit der Weichteilstrukturen zu erwarten.

E-Mail: Stefanie.Mangold@med.uni-tuebingen.de