Rofo 2014; 186 - WS309_1
DOI: 10.1055/s-0034-1372746

MR-Bildgebung und ihre Gefahren

H Kugel 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster

Eine Magnetresonanzuntersuchung ist grundsätzlich unschädlich. Die für medizinische MR-Verfahren verwendeten elektromagnetischen Felder zeigen keine Wirkungen auf das Körpergewebe, die zu einer bleibenden Beeinflussung führen. Kurz- oder langfristige Schädigungen sind bei einer korrekt durchgeführten MR-Untersuchung praktisch ausgeschlossen.

Die MR-Bildgebung ist aber nicht frei von Gefahren im Sinne einer Unfallgefahr. Bei Unachtsamkeit sind erhebliche Schäden bei Patienten, Personal und an Geräten möglich. Das starke statische Magnetfeld, das Hochfrequenzfeld und die Gradientenfelder haben unterschiedliche physikalische Wirkungen und daher unterschiedliche Gefahrenmomente. Deren Kenntnis ist notwendig, um Maßnahmen zum Schutz von Patienten, Personal und Gerät durchführen zu können.

Bei der Vorbereitung von MR-Untersuchungen muss in erster Linie verhindert werden, dass nicht eingewiesene Personen Zugang zum Messraum mit dem Magneten erhalten oder dass ferromagnetische Objekte in den Magnetraum gebracht werden. Patienten dürfen erst dann im MR-Gerät positioniert werden, wenn feststeht, dass sie keine metallischen Gegenstände oder Implantate an oder in sich tragen, deren MR-Eignung nicht sichergestellt ist. Messungen müssen so geplant werden, dass weder Gewebserwärmungen durch das HF-Feld noch Nervenstimulationen durch Gradientenfelder auftreten. Die ständige kritische Überwachung des regulären Ablaufs einer Untersuchung ist notwendig. Routine und Gewöhnung an die Gefahren darf nicht zur Nachlässigkeit führen.

Lernziele:

Informationen über die Gefahren

  • des statischen Feldes (Wirkung auf Gewebe, Wirkung auf ferromagnetische Objekte: Kraft und Drehmoment)

  • des Hochfrequenzfeldes (Wirkung auf Gewebe und elektrisch leitende Objekte: Erwärmung (SAR), Induktion, Verbrennung, Funkenerzeugung)

  • der Gradientenfelder (periphere und kardiale Stimulation, Lärm)

  • beim Kühlungsverlust/Quench, beim Umgang mit Kältemitteln Anforderungen an Implantate und Geräte

E-Mail: kugel@uni-muenster.de