Rofo 2014; 186 - VO207_6
DOI: 10.1055/s-0034-1372765

Evaluation eines druckgesteuerten Mikrostents im Rahmen der experimentellen Glaukomtherapie im Tiermodell mittels MR Mikroskopie

PC Krüger 1, O Stachs 2, S Hadlich 1, RF Guthoff 2, N Hosten 1, S Langner 1
  • 1Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
  • 2Universität Rostock, Augenklinik, Rostock

Zielsetzung:

Das Glaukom zählt weltweit zu den häufigsten Ursachen einer Erblindung. Es gibt unterschiedliche medikamentöse und operative Ansätze den erhöhten Augeninnendruck zu senken, wobei die exakte Einstellung des Zieldruckes ein großes Problem ist. Ein neues Verfahren stellt die Implantation eines druckgesteuerten Mikrostents in die vordere Augenkammer dar. Der Stent leitet das Kammerwasser in den subchoroidalen Raum. Ein Funktionsnachweis ist bisher allerdings nur indirekt möglich.

Mithilfe der MR Mikroskopie soll die korrekte Lage des Stents beurteilt und die Funktion evaluiert werden.

Material und Methodik:

Es wurden 12 Kaninchen (6 in vivo und 6 ex vivo) mit einem intraokularen Mikrostent mittels Ultrahochfeld-MRT bei 7.1 T (ClinScan, Bruker BioScan, Germany) unter Verwendung einer mehrkanal Oberflächenspule und T2-gewichtete Turbo-Spinecho-Sequenzen untersucht. Die Funktionsprüfung erfolgte über phasencodierte Messungen, sowie die Applikation von eisenbeladenen Nanopartikeln in die vordere Augenkammer. Zur Auswertung wurde das Signale vor, in und hinter dem Stent gemessen. Anschließend erfolgte eine histologische Aufarbeitung und Korrelation der Ergebnisse mit der MR-Untersuchung.

Ergebnisse:

Das Ultra-Hochfeld MRT bei 7.1 Tesla ermöglichte die hochauflösende und verzerrungsfreie Darstellung der intraokularen Stents mit hervorragender Beurteilbarkeit der korrekten Lage in axialer und sagittaler Schnittrichtung. Die Visualisierung des Flusses mittels eisenbeladener Nanopartikel war in allen Fällen möglich. Es konnte gezeigt werden, dass der Fluss durch den Stent hindurch und nicht vorbei statt findet. Die durchgeführte histologische Aufarbeitung bestätigte die MRT-Befunde.

Schlussfolgerungen:

Mithilfe der MR-Mikroskopie ist die Darstellung und Funktionsprüfung eines druckgesteuerten Mikrostents möglich. Diese Arbeit demonstriert das Potential der hochauflösenden MR-Mikroskopie bei der Bildgebung experimenteller intraokularer Implantate.

E-Mail: paul-ch.krueger@uni-greifswald.de