Rofo 2014; 186 - VO307_4
DOI: 10.1055/s-0034-1372777

Ferumoxytol als MRT-Kontrastmittel bei akut- und chronisch-entzündlichen Nierenveränderungen: Machbarkeitsstudie im Tiermodell

J Budjan 1, S Neudecker 1, N Gretz 1, S Schoenberg 2, H Michaely 3, S Haneder 2
  • 1Medizinische Fakultät Mannheim, Zentrum für Medizinische Forschung, Mannheim
  • 2Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
  • 3Karlsruhe

Zielsetzung:

Ferumoxytol, das zur intravenösen Eisensubstitution entwickelt wurde, kann auch als Kontrastmittel in der Magnetresonanztomografie (MRT) verwendet werden. In dieser Studie wurde Ferumoxytol im Tiermodell bei akuter und chronischer Nephritis untersucht.

Material und Methodik:

Insgesamt wurden 18 Ratten untersucht: 6 gesunde Sprague-Dawley-Ratten (Kontrolle); 6 Ratten mit polyzystischer Nierenerkrankung (PKD) als Modell für chronische Inflammation; als Modell für akute Inflammation wurde 6 Ratten ein Glomerulonephritis induzierender Antikörper (Thy-1) injiziert. Alle Ratten wurden in einem klinischen 3T Scanner (Magnetom Trio, Siemens) mit einer dedizierten Rattenspule (Rapid Biomedical) unmittelbar vor und 24h nach intravenöser Gabe von Ferumoxytol untersucht. Veränderungen des relativen T2-Signals und der T2*-Zeiten wurden ausgewertet. Die Nieren aller Ratten wurden histologisch aufgearbeitet.

Ergebnisse:

Die Auswertung der MRT-Untersuchungen ergab signifikante Unterschiede in den drei Gruppen: Thy-1-Ratten zeigten von allen Gruppen den stärksten T2-Signalabfall im Nierencortex (T2-Signal-Ratio nach/vor Fermumoxytol: Thy1 0,49, PKD 0,87, Kontrolle 0,81; p = 0,038). Thy1 und PKD unterschieden sich hinsichtlich der T2*-Zeiten statistisch signifikant von der Kontrollgruppe (T2*-Ratio nach/vor: Thy1 0,21, PKD 0,19, Kontrolle 0,28; p = 0,002). Die MRT-Ergebnisse wurden durch die histologischen Auswertungen bestätigt: Es fanden sich statistisch signifikante Unterschiede in der Partikelanzahl und -verteilung in den drei Gruppen.

Schlussfolgerungen:

Ferumoxytol kann akute und chronische entzündliche Nierenveränderungen nachweisen und zeigt dabei typische Verteilungsmuster. Damit könnte Ferumoxytol als Kontrastmittel zur Differenzierung verschiedener entzündlicher Nierenerkrankungen dienen.

E-Mail: johannes.budjan@umm.de