Rofo 2014; 186 - VO104_5
DOI: 10.1055/s-0034-1372798

Wertigkeit der Ganzkörper-MRT unter Einschluss diffusionsgewichteter Sequenzen zum Staging und zur Verlaufskontrolle pädiatrischer Tumoren im Vergleich zu anderen Modalitäten

J Stroeder 1, S Rick 1, K Obst-Gleditsch 1, A Bücker 1, P Fries 1, G Schneider 1
  • 1Unversitätsklinikum des Saarlandes, Insitut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Homburg

Zielsetzung:

Die Wertigkeit der diffusionsgewichteten Ganzkörper MRT für Staging und Verlaufskontrolle wurde durch Vergleich mit PET, MIBG oder Knochen-Szintigrafie, CT und Ultraschall ermittelt.

Material und Methodik:

Bei 36 pädiatrischen Patienten mit Verdacht auf ein Malignom wurde ergänzend eine Ganzkörper MRT mit DWI sowie T1- und T2-gewichteten Sequenzen durchgeführt. Es wurden 167 Ganzkörperuntersuchungen verschiedener, jeweils histologisch gesicherter, benigner (9: reife Teratome, Leberabszesse, Einblutungen, mesotheliale Zysten, Hämangiomatose, Angiomyolipome und Myofibromatose) oder maligner Tumore (27: 8 Lymphome, 19 solide Tumore) durchgeführt. Das MR-Protokoll beinhaltete T1 Gradientenechosequenzen des Abdomens nativ sowie nach Kontrastmittelgabe. Zur Ganzkörper MRT wurden eine DWI (b-Werte 0/800/1400), eine axiale T2 Turbospinechosequenz und eine coronare STIR-Sequenz akquiriert.

Ergebnisse:

Die MRT unterschied in 35/36 Fällen korrekt zwischen malignen oder benignen Tumoren. Die infantile Myofibromatose wurde als Rhabdomyosarkom fehlgedeutet. Bei den malignen Tumoren wurde ein Rhabdoidtumor als Nephroblastom fehlinterpretiert, ein Hodgkinlymphom wurde als PNET fehlgedeutet.

Unterschiede zwischen MRT und CT bestanden bei der Anzahl der detektierten Lungenmetastasen < 3mm. Alle für ein Staging relevanten Läsionen wurden korrekt erkannt. Rezidivdiagnostik und Restaging konnten mit der MRT korrekt durchgeführt werden.

Schlussfolgerungen:

Die Ganzkörper-MRT bei Kindern unter Einschluss diffusionsgewichteter Sequenzen erlaubt eine Bandbreite von malignen Tumoren korrekt zu diagnostizieren und ein korrektes Staging.

Dedizierte Studien müssen zeigen, welche Modalitäten mit Strahlenbelastung durch die MRT zur Initialdiagnostik und zur Verlaufskontrolle ersetzt werden können.

E-Mail: jonas.stroeder@uks.eu