Rofo 2014; 186 - WS101_2
DOI: 10.1055/s-0034-1372803

Abdominelles Trauma – Diagnose

EM Gassner 1
  • 1Med. Univ. Innsbruck – TILAK, Radiologie, Innsbruck

Die Computertomografie liefert die bildgebende Grundlage zur weiteren Therapieentscheidung beim abdominellen Trauma. Der Zeitfaktor spielt bei instabilen Patienten dabei eine entscheidende Rolle.

Abklärungsalgorithmen wie FAST (Focussed Assessment with Sonography for Trauma) werden den derzeit gültigen Empfehlungen zur primären CT Abklärung gegenübergestellt, unter Berücksichtigung der S3 Leitlinien „Polytrauma“. Die CT-Technik sowie die Indikationen zu Mehrphasen-CT werden anhand der Literatur und Leitlinien ausgeführt.

Der organspezifische Teil umfasst jeweils die pathophysiologischen Aspekte der Verletzungsmuster sowie die Klassifikation der Verletzungen der soliden Organe anhand der AAST Scores und eine kritische Wertung der Scores im Hinblick auf die Therapieentscheidung. Zusätzliches Augenmerk wird auf die Diagnostik von Gallenwegs- und Pankreasverletzungen gelegt, sowie auf die Diagnostik der Harnblasenverletzung.

Die CT-Performance in der Diagnose von Darm-und Mesenterialverletzung wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Studien mit neueren CT Generationen zeigen eine höhere diagnostische Genauigkeit insbesondere für schwerere Verletzungen. Die Kenntnis der teils subtilen morphologischen Zeichen der Mesenterial-und Darmverletzung ist insbesondere in Anbetracht der drohenden Komplikationen relevant.

Die Wertung freier Flüssigkeit sowie von Kontrastaustritten und Gefäßverletzungen wird anhand der Literatur dargelegt.

Jeweils organsbezogen erfolgt dabei die Darstellung der Behandlungskonsequenz im Sinne der konservativen oder chirurgischen bzw. radiologisch interventionellen Therapie.

Lernziele:

Korrekte Selektion des CT Protokoll

Erkennung typischer CT Features von Organläsionen

Identifikation von Verletzungen, die eines raschen chirurgischen bzw. radiologisch interventionellen Eingriffes bedürfen

E-Mail: eva-maria.gassner@i-med.ac.at