Rofo 2014; 186 - RK105_2
DOI: 10.1055/s-0034-1372812

Zystische Pankreasraumforderungen

HJ Brambs 1
  • 1Universitätsklinik Ulm, Röntgendiagnostik, Grünwald

Zystische Raumforderungen des Pankreas werden mit steigender Häufigkeit zufällig oder bei Patienten mit Bauchschmerzen, Pankreatitis und Ikterus in der Schnittbildgebung entdeckt. Mit zunehmender Erfahrung hat sich ein tieferes Verständnis für die Morphologie und den natürlichen Verlauf dieser Raumforderungen entwickelt. Diese Tumoren umfassen ein breites Spektrum von gutartigen, prämalignen und malignen Veränderungen, die primär zystisch sind oder durch eine Degeneration solider Tumoren zystisch imponieren. Die intraduktalen papillären muzinösen Neoplasien (IPMN), die serös zystischen Neoplasien und die muzinös zystischen Neoplasien stellen mit über 90% den Hauptanteil dar. Der häufigste zystische Pankreastumor ist die IPMN, die als Seitenasttyp und als Hauptgangtyp auftreten kann. Das entscheidende diagnostische Zeichen ist die Erweiterung der Seitenäste und/oder des Hauptgangs, verursacht durch zähen Schleim. Bei der IPMN gibt die Bildgebung wichtige Hinweise, ob eine Resektion notwendig ist oder eine Überwachung gerechtfertigt ist. Es wird zunehmend gefordert, diese Tumoren zu differenzieren und ihre Dignität einzuschätzen. Da die Morphologie sehr vielgestaltig ist und sich die Phänomene überlappen können, sind zusätzliche Kriterien wie klinisches Bild, Lokalisation, Alter und Geschlecht mit in Betracht zu ziehen, um diese Tumoren richtig zu klassifizieren und gegenüber Pseudozysten abzugrenzen. Bei adäquater Therapie können die meisten Tumoren durch eine chirurgische Entfernung geheilt werden.

Lernziele:

Das Management zystischer Tumoren ist bei asymptomatischen Patienten noch nicht standardisiert. In der Diagnostik und der Differenzierung von zystischen Pankreastumoren ist die MRT der CT überlegen.

E-Mail: h-j.brambs@kabelmail.de