Rofo 2014; 186 - VO203_5
DOI: 10.1055/s-0034-1372832

T1-Mapping unter Verwendung von Gd-EOB-DTPA im Rahmen der MRT von Patienten mit primär sklerosierender Cholangitis (PSC)

K Ringe 1, M Gutberlet 1, F Wacker 1, HJ Raatschen 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover

Zielsetzung:

Wertigkeit des T1 mappings im Rahmen der MRT mit Gd-EOB-DTPA bei Patienten mit primär sklerosierender Cholangitis (PSC) zur Evaluation der Leberfunktion und Krankheitsaktivität.

Material und Methodik:

40 Patienten (27 m, 13w; mittl. Alter 43J) mit gesicherter PSC wurden in diese prospektive, durch die Ethikkommission genehmigte Studie, eingeschlossen. Untersuchungen erfolgten an einem 1.5T Gerät. T1 maps der gesamten Leber vor (ZP1), sowie durchschnittlich 16 min (ZP2) und 142 min (ZP3) nach Injektion von Gd-EOB-DTPA wurden unter Verwendung einer 3D GRE Sequenz angefertigt (Flipwinkel 5 °, 15 °, 20 °, 30 °). T1-Werte wurden durch Platzierung von ROIs in den einzelnen Lebersegmenten erfasst und zu den unterschiedlichen Zeitpunkten (ZP1 – 3) miteinander verglichen (Wilcoxon Test). Änderungen der T1-Zeiten (ZP1-ZP2; ZP1-ZP3) wurden berechnet und mit Leberfunktionstests, welche innerhalb von 24h durchgeführt wurden, korreliert (Spearman).

Ergebnisse:

Signifikante Änderungen der T1-Relaxationszeiten im Vergleich zur nativen Bildgebung fanden sich zu beiden Messzeitpunkten in allen Segmenten der Leber (p < 0,0001). Der durchschnittliche T1-Wert vor KM-Gabe lag bei 613ms (Spanne 444–781ms), nach KM bei 222ms (ZP2; Spanne 105–505ms) bzw. 228ms (ZP3; Spanne 105–454ms), entsprechend einem Signalabfall auf 37% (Spanne 15–80%) bzw. 38% (Spanne 15–91%). Signifikante Korrelationen des Signalabfalls nach durchschnittlich 16min (ZP2) fanden sich insbesondere für Bilirubin (r=-0,49), Cholinesterase (r=0,49) und AST (r=-0,50).

Schlussfolgerungen:

Auf segmentaler Ebene kommt es bei Patienten mit PSC zu einem signifikanten Abfall der T1 Werte nach Gd-EOB-DTPA Gabe. In Bezug auf die gesamte Leber korreliert die Signaländerung mit einzelnen Leberfunktionstests, von denen bekannt ist das sie im Rahmen der Krankheitsaktivität fluktuieren. Dies ist somit möglicherweise ein indirekter Parameter für den Schweregrad der Erkrankung.

E-Mail: ringe.kristina@mh-hannover.de