Rofo 2014; 186 - VO209_2
DOI: 10.1055/s-0034-1372835

Genauigkeit der Leber-Fettquantifizierung mittels CT, MRT und Ultraschall: ein prospektiver Vergleich zur MR Spektroskopie

H Kramer 1, MA Kliewer 2, PJ Pickhardt 2, D Hernando 2, GH Chen 2, MF Reiser 1, SB Reeder 2
  • 1Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2University of Wisconsin, Department of Radiology, Madison, WI, USA

Zielsetzung:

Eine Verfettung von Leberzellen führt potentiell zu Entzündung, Fibrose und schließlich Zirrhose. Die MR Spektroskopie (MRS) ist als nicht invasiver Standard für die Quantifizierung von Gewebsverfettung etabliert. Ziel dieser Studie war es, die Genauigkeit einer protonendichte-gewichteten, chemical-shift basierten MRT Technik (PDFF MRT), der dual-energy CT (DECT) und des Ultraschalls (US) zur Fettquantifizierung zu evaluieren.

Material und Methodik:

25 Patienten (56 ± 5 Jahre, 10 m/15f), bei denen eine native CT des Abdomens klinisch indiziert war, wurden prospektiv in die Studie eingeschlossen. Bei allen Patienten wurden innerhalb von 2 Stunden nach der CT die MRT, MRS und US Untersuchung durchgeführt. 3 MRS Voxel wurden an vordefinierten Lokalisationen in der Leber aufgenommen; DECT-, PDFF-MRT- und US-Messungen wurden mit diesen Arealen koregistriert. Aus den DECT Daten wurden sowohl Hounsfield Units (HU) als auch Fett-Dichte-Werte gewonnen. Aus den PDFF-MRT Daten wurde der Fett-Anteil im Gewebe berechnet, mit dem US wurde die Scherwellen-Geschwindigkeit aufgenommen. Alle Messwerte wurden mittels linearen Regressionstests mit den MRS Daten verglichen.

Ergebnisse:

Es ergaben sich exzellente Korrelationen zwischen MRS und PDFF-MRT Messungen (r2 = 90,57 – 98,46, p < 0,05) und zwischen MRS und CT-HU Messungen (r2=89,97–92,38, p < 0,05). Die DECT Fett-Dichte Messungen zeigten nur eine moderate Korrelation zur MRS (r2=50,75–59,14, p < 0,05). Keiner der US Messwerte zeigte eine verlässliche Korrelation zu den MRS Daten (r2 < 20,32, p > 0,05).

Schlussfolgerungen:

Es wurden verschiedene nicht invasive Techniken als Biomarker für die Evaluation der Leberzellverfettung untersucht. Die quantitative PDFF-MRT Technik und CT-HU zeigten eine sehr gute Korrelation zum anerkannten nicht invasiven Standard MRS. Eine „Gewebeaufspaltung“ mittels DECT konnte die Genauigkeit der Untersuchung nicht erhöhen. Die evaluierten US Techniken eignen sich nicht zur Fettquantifizierung in der Leber.

E-Mail: harald.kramer@med.lmu.de