Rofo 2014; 186 - VO209_4
DOI: 10.1055/s-0034-1372837

Quantifizierung der Steatosis hepatis bei 3 Tesla: Intraindividueller Vergleich modifizierter Dixon-Techniken mit der spektroskopischen T2-Relaxometrie und der Histopathologie

G Kukuk 1, AM Sprinkart 1, H Eggers 2, W Block 1, K Hiththetiya 3, HH Schild 1, W Willinek 1, F Träber 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik Bonn, FE MRT, Bonn
  • 2Philips Forschungslabor, Hamburg
  • 3Institut für Pathologie der Universität Bonn, Bonn

Zielsetzung:

Evaluation verschiedener Techniken für die in-vivo Quantifzierung der Steatosis hepatis bei 3 Tesla.

Material und Methodik:

57 Patienten mit diffuser oder fokaler Hepatopathie wurden an einem 3 Tesla-System untersucht. Die Bestimmung des Leberfettanteils (Fett/(Wasser+Fett)) wurde quantitativ mittels zweier modifizierter Dixon-Techniken (qMRT) durchgeführt, einer Doppelechosequenz (2-Punkt mDixon, TE 1,2/2,4 ms) und einer Multiechosequenz (6-Punkt mDixon, TE1/? TE = 1,15/1,15 ms). Beide Varianten deckten einen Bereich von 20 cm bei einer Schichtdicke von 2 mm innerhalb einer Atempause von 17 s ab. Zudem wurde der Leberfettgehalt mittels spektroskopischer T2-Relaxometrie (MRS) in einer Spin-Echo-Serie von 1 H-Spektren mit 8 verschiedenen Echozeiten innerhalb einer Atempause von 18 s bestimmt. Für die Quantifizierung des Steatosegrades wurde für alle Techniken ein Fettmodell mit 10 Triglycerid-Komponenten zugrundegelegt. Basierend auf den Ergebnissen der quantitativen MRT wurde bei 43 Patienten auf eine Leberbiopsie verzichtet. 14 Patienten erhielten eine zusätzliche Leberbiopsie mit konsekutiver histopathologischer Quantifizierung des Leberfettgehalts.

Ergebnisse:

Basierend auf den Ergebnissen der MR-Spektroskopie hatten 31/57 Patienten einen Steatosegrad von über 5% mit einem mittleren Fettgehalt von 18% und einem Maximum von 47%. Die Bland-Altman-Analyse zeigte eine gute Übereinstimmung zwischen 6-Punkt mDixon und MRS mit einer mittleren Abweichung von nur 1,2% und einer Pearson Korrelation von r = 0,983 (p < 0,001). Mit der 2-Punkt mDixon-Methode wurden generell etwas niedrigere Werte ermittelt (Abweichung aber unter 3%). Der Vergleich mit der histopathologischen Auswertung zeigte eine gute Korrelation zu MRS und qMRT (Spearman ?=0,952 bzw. ?=0,970, p < 0,001 für beide Methoden).

Schlussfolgerungen:

In der Beurteilung des Steatosegrads stimmt die 6-Punkt mDixon-Methode sehr gut mit der MRS überein. Beide Verfahren korrelieren hervorragend mit den Ergebnissen der histopathologischen Fettquantifizierung.

E-Mail: Guido.Kukuk@ukb.uni-bonn.de