Rofo 2014; 186 - IN_WS107_2
DOI: 10.1055/s-0034-1372862

Perfusionsbildgebung

K Fischbach 1, O Kosiek 1
  • 1Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg

Die Beurteilung der myokardialen Perfusion hat entscheidende Bedeutung für die Beurteilung und Therapieplanung bei Patienten mit bekannter oder vermuteter koronarer Herzerkrankung. Während in den vergangenen Jahrzehnten die Beurteilung der koronaren Morphologie mittels Herzkatether oder Koronar-CT häufig im Vordergrund stand, gilt heute nicht die Stenose an sich sondern ihre funktionelle Relevanz (= Ischämie) für den individuellen Patienten als prognostisch entscheidend.

Für den Ischämienachweis stehen verschiedene Verfahren zur Auswahl. Das Belastungs-EKG ist in der klinischen Routine aufgrund der einfachen Durchführung, geringen Kosten und freien Verfügbarkeit die Methode der ersten Wahl. Nachteile sind die geringe Sensitivität und Spezifität, sowie die mangelnde ergometrische Belastbarkeit vieler Patienten. Bildgebende Belastungsverfahren sind dem Belastungs-EKG in ihrer diagnostischen Aussagekraft überlegen und durch den Einsatz pharmakologischer Stressoren kann auf eine ergometrische Belastung verzichtet werden. Die Stress-Echokardiografie ist weitverbreitet, jedoch durch das häufig limitierte Schallfenster eingeschränkt. Die kardiale Magnetresonanztomografie erreicht im Vergleich mit herkömmlichen Verfahren eine höhere diagnostische Genauigkeit. Zusätzlich gelingt es im Rahmen einer einzigen Untersuchung Aussagen über die Herzfunktion, die myokardiale Vitalität und die hämodynamische Relevanz einer koronaren Stenose eine Aussage zu machen.

Lernziele:

Im Rahmen des Kurses werden die aktuellen Indikationen für den Einsatz der Perfusionbildgebung mittels kardialer MRT diskutiert. Darüber hinaus werden technische Grundlagen des gängigen Sequenzprotokolls, wie auch klassische MR Bildbefunde und -konstellationen im Rahmen einer myokardialen Ischämie vorgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der gemeinsamen Erarbeitungen von Kriterien, die es erlauben Artefakte, welche eine Ischämie vortäuschen können, sicher zu identifizieren.

E-Mail: katharina.fischbach@med.ovgu.de