Rofo 2014; 186 - RK_VO201_3
DOI: 10.1055/s-0034-1372875

Interobservervariabilität von T1- und T2-Mapping Sequenzen der kardialen MRT bei Patienten mit klinischem Verdacht auf Myokarditis

C Lücke 1, W Rutschke 1, C Frank 1, P Lurz 2, M Grothoff 1, I Eitel 2, H Thiele 2, L Lehmkuhl 1, M Gutberlet 1
  • 1Universität Leipzig – Herzzentrum, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • 2Universität Leipzig – Herzzentrum, Klinik für Kardiologie, Leipzig

Zielsetzung:

Bestimmung der Interobserver-Variabilität des myokardialen T2- sowie T1-Mappings vor und nach Kontrastmittelgabe bei Patienten mit klinischem Verdacht auf Myokarditis. Die in den Lake-Louise-Kriterien beschriebenen qualitativen MR-Methoden für die Detektion einer myokardialen Entzündung, der relative Wassergehalt (ER) und das globale Relative Enhancement (gRE), weisen eine sehr hohe Interobserver-Variabilität auf. Mapping Techniken mit einem quantitativen Ansatz könnten hier eventuell Abhilfe schaffen.

Material und Methodik:

27 Patienten (17 männlich, 10 weiblich; Alter 49 Jahre ± 19) mit klinischem Verdacht auf Myokarditis unterzogen sich einer kardialen Magnetresonanztomografie (cMRT) an einem 1,5T Gerät (Gyroscan Intera CV, Philips Medical Systems, Best, Niederlande). Die cMRT umfasste mittventrikuläre Einzelschicht T1 Maps vor (T1nativ) und nach (T1KM) Kontrastmittelgabe (TR = 2,75 – 2,9 ms, TE = 1,38 –1,45 ms, TI = 168 – 6659 ms, Schichtdicke = 10 mm, FOV = 380 × 380 mm, Matrix = 320 × 320) sowie native T2 Maps (T2) (TR = 545,45 – 1200 ms, TE = 11,66 – 48,27 ms, TI = 250 ms, Schichtdicke = 8 mm, FOV = 370× 370 mm, Matrix = 384 × 384) in Kurzachsenorientierung. Interobserver-Korrelationen und Bland-Altman-Plots wurden erstellt.

Ergebnisse:

Die Korrelation der Beobachter war bei allen drei Mapping-Sequenzen (T1nativ, T1KM, T2) sehr hoch (r = 0,97, r = 0,99 und r = 0,98) und zeigte einen nur geringen Interobserver-Bias (bias T1nativ = 5,1 ms, bias T1KM =-1,3 ms und bias T2 =-0,3 ms) mit schmalen „Limits of Agreement“ im Bland-Altman-Plot (LOA T1nativ =-45,9 und 56,2 ms, LOA T1KM =-15,5 und 12,9 ms und LOA T2 =-2,5 ms und 1,8 ms).

Schlussfolgerungen:

Das myokardiale T1-Mapping vor und nach Kontrastmittelgabe und das native T2-Mapping weisen eine sehr niedrige Interobserver-Variabilität auf und könnten damit in Zukunft als untersucherunabhängigere MRT-Techniken im Vergleich zu den Lake-Louise-Kriterien zur besseren Erkennung von Patienten mit Myokarditis beitragen.

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