Rofo 2014; 186 - RK_VO208_4
DOI: 10.1055/s-0034-1372888

Vergleich zwischen später Gadoliniumanreichenrung (LGE) in der kardialen MRT mit Serum-MMP9 bei Patienten mit hypertropher Kardiomyopathie (HCM)

M Avanesov 1, P Bannas 1, D Sähring 2, M Patten 3, E Tahir 1, G Adam 1, G Lund 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Computational Neuroscience, Hamburg
  • 3Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie, Hamburg

Zielsetzung:

Evaluation der späten Gadoliniumanreicherung (LGE) in der kardialen MRT und Vergleich mit MMP9 als Serummarker für Myokardfibrose bei Patienten mit hypertropher Kardiomyopathie (HCM).

Material und Methodik:

50 Patienten (54,9 Jahre ± 5,8) mit HCM wurden einer kardialen MRT an einem 1,5T Gerät (Achieva, Philips Healthcare,The Netherlands) zugeführt. Die Quantifizierung des Fibrosegrades erfolgte mittels phasensensitiven Inversion-Recovery (PSIR)-Sequenzen und HeAT Software nach i.v. Applikation von 0,2 ml/kg Gadolinium. Es wurde der prozentuale Anteil der Myokardfibrose an der Gesamtmyokardmasse berechnet und mit MMP9-Serumspiegeln verglichen. Ein Serumspiegel >46 ng/ml wurde als pathologisch angesehen (>2 Standardabweichungen über Normwert).

Ergebnisse:

9/50 Patienten (18%) hatten keine Myokardfibrose in der LGE-Sequenz. In den verbliebenen 41/50 Patienten (82%) betrug die Fibrosierung 13,3 ± 10,3% der Gesamtmyokardmasse. Das Ausmaß der Myokardfibrose korrelierte in der MRT signifikant mit den MMP9-Serumspiegeln (R2 = 0,557, Pearson's r = 0,75, p < 0,01). In den 9 Patienten ohne nachgewiesene Myokardfibrose betrugen die MMP9-Serumspiegel 29,6±14,2ng/ml und somit signifikant niedriger gegenüber den Serumspiegeln von 59,8±36,2ng/ml (p=0,01) in den 41 Patienten mit Myokardfibrose in der LGE-Sequenz.

Schlussfolgerungen:

Das Ausmaß der Myokardfibrose in der LGE-Phase der MRT korreliert signifikant mit den Serumspiegeln des myokardialen Fibrosemarkers MMP9 bei Patienten mit einer HCM. Bei keinem Patienten konnte eine myokardiale Gadoliniumanreichrung ohne gleichzeitige Erhöhung des MMP9 festgestelllt werden, so dass ein pathologischer MMP9-Wert eine MR-grafisch erfassbare Myokardfibrose wahrscheinlich macht. Bei 2% der Patienten konnte trotz eines erhöhten MMP9 keine myokardiale Gadolinumanreicherung beobachtet werden. Diese Patienten könnten eine diffuse Myokardfibrose aufweisen, die mit den üblichen MRT-Methoden der LGE-Phase nicht detektierbar sind.

E-Mail: m.avanesov@uke.de