Rofo 2014; 186 - RK_VO208_5
DOI: 10.1055/s-0034-1372889

„Das Herz des Fußballspielers“: Beurteilung der linksventrikulären Adaptation bei professionellen Fußballspielern mittels kardialer Magnetresonanztomografie

E Tahir 1, M Regier 1, J Schmidt-Holz 1, D Säring 2, U Radunski 3, M Avanesov 1, G Adam 1, GK Lund 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Computational Neuroscience Zentrum für Experimentelle Medizin, Hamburg
  • 3Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie, Hamburg

Zielsetzung:

Im Fokus dieser Arbeit stand die Analyse der linksventrikulären Adaptation des „Sportlerherzens“ an eine bestimmte sportliche Betätigung bei professionellen Fußballern mittels kardialer Magnetronanztomografie (Kardio-MRT).

Material und Methodik:

Die MRT Bildgebung des Herzens erfolgte an 16 männlichen professionellen Fußballspielern und 6 alters-, geschlechts- und gewichtsadaptierten untrainierten Kontrollpersonen an einem 1,5T MRT Gerät (Achieva, Philips Healthcare, Best, The Netherlands). Es wurden kardial getriggerte steady-state free precession (SSFP) cine MR Sequenzen in kurzer Achse angefertigt. Linksventrikuläre Myokardmasse, Volumen und Funktion der beiden Gruppen wurden verglichen. Kardio-MRT-Daten wurden durch zwei unabhängige Beobachter mit dem Computerprogramm HeAT analysiert.

Ergebnisse:

Ein signifikanter Anstieg folgender Parameter konnte bei den professionellen Fußballspielern im Vergleich zu den untrainierten Kontrollpersonen festgestellt werden: enddiastolisches Volumen (231± 20 ml vs. 169 ± 42 ml, P< 0,02), endsystolisches Volumen (101 ± 17ml vs. 68 ± 16ml, P < 0,01), Schlagvolumen (130 ± 16ml vs. 101 ± 27ml, P < 0,05), linksventrikuläre Myokardmasse (152 ± 38g vs. 101 ± 36g, P < 0,05). Die linksventrikuläre Ejektionsfraktion der beiden Gruppen war identisch, jedoch hatten die professionellen Sportler eine signifikant niedrigere Herzfrequenz im Vergleich zu der Kontrollgruppe (50 Schläge/Minute gegenüber 61 Schläge/Minute, P < 0,05).

Schlussfolgerungen:

Die vorliegende Studie zeigte eine linksventrikuläre Hypertrophie und einen Anstieg des enddiastolischen und endsystolischen Volumens bei professionellen Fußballspielern aufgrund langzeitiger physischer Betätigung. Die Kardio-MRT ist eine zuverlässige und präzise Methode zur Bestimmung der linksventrikulären Adaptation bei dieser spezifischen Sportlergruppe.

E-Mail: e.tahir@uke.de