Rofo 2014; 186 - RK_VO211_3
DOI: 10.1055/s-0034-1372892

Häufigkeit eines myokardialen Late Gadolinium Enhancements in Abhängigkeit vom Ausmaß der Koronarverkalkungen in einer asymptomatischen Screening-Population

K Naßenstein 1, T Schlosser 1, P Hunold 2, U Roggenbuck 3, N Lehmann 3, R Erbel 4, KH Jöckel 3, B Sievers 5, J Barkhausen 6
  • 1Uniklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
  • 3Uniklinikum Essen, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Essen
  • 4Uniklinikum Essen, Klinik für Kardiologie, Essen
  • 5Sana Klinikum Remscheid, Klinik für Kardiologie, Remscheid
  • 6Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck

Zielsetzung:

Ziel der vorliegenden Studie war es, den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit eines myokardialen Late Gadolinium Enhancements (LGE) und dem Ausmaß von Koronarverkalkungen in einer asymptomatischen Screening-Population zu untersuchen.

Material und Methodik:

250 asymptomatische Personen (mittleres Alter 64 ± 7 Jahre) wurden aus dem Kollektiv einer großen Populations-basierten Screening Studie (Heinz Nixdorf Recall Studie) an Abhängigkeit von ihrem Agatston Score rekrutiert und in 5 Gruppen (Gruppe 1: Score 0, Gruppe 2: Score 1 – 100, Gruppe 3: Score 101 – 400, Gruppe 4: Score 401 – 1000, Gruppe 5: Score >1000) eingeteilt. LGE Bilder wurden bei 1,5 T aufgenommen. Die LGE Datensätze wurden von zwei erfahrenen, geblindeten Befundern im Konsens beurteilt. Im Falle eines LGE wurde das Muster des LGE als ischämisch oder nicht-ischämisch klassifiziert. Die Häufigkeit eines LGE wurde für jede Gruppe berechnet. Der Zusammenhang zwischen Häufigkeit eines LGE und dem Agatston Score wurde mittels logistischer Regression analysiert, wobei die Ergebnisse für Alter und Geschlecht adjustiert wurden.

Ergebnisse:

Ein ischämisches LGE wurde in insgesamt 6% (Gruppe 1: 4%, Gruppe 2: 0%, Gruppe 3: 2%, Gruppe 4: 8%, Gruppe 5: 16%), ein nicht-ischämisches LGE in insgesamt 12% (Gruppe 1: 10%, Gruppe 2: 20%, Gruppe 3: 4%, Gruppe 4: 13%, Gruppe 5: 13%) der Individuen gefunden. Die statistische Analyse zeigte einen positiven Zusammenhang zwischen der Häufigkeit eines ischämischen LGE und dem Agatston Score (OR 1,71, 95% CI 1,01 – 2,89, p = 0,048), aber keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Häufigkeit eines nicht-ischämischen LGE und dem Agatston Score (OR 0,84, 95% CI 0,61 – 1,16, p = 0,29).

Schlussfolgerungen:

Insgesamt zeigt sich eine hohe Prävalenz eines LGE in unserer asymptomatischen Screening Population, wobei sich insbesondere eine hohe Prävalenz eines nicht-ischämischen LGE beobachten ließ. Einzig die Häufigkeit eines ischämischen LGE Musters zeigte eine Abhängig vom Ausmaß der Koronarverkalkungen.

E-Mail: Kai.Nassenstein@uni-due.de