Rofo 2014; 186 - VO308_1
DOI: 10.1055/s-0034-1372906

Whole Brain 3D-Black-Blood 3T-MRI: Eine Pilotstudie in der bildgebenden Diagnostik zerebraler Vaskulitiden

N Kammer 1, E Coppenrath 1, H Kooijman 2, MF Reiser 1, T Saam 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität, Institut für klinische Radiologie, München
  • 2Philips GmbH Unternehmensbereich Healthcare, Clinical Application

Zielsetzung:

2D T1w Black-Blood Sequenzen sind in der Lage atherosklerotische und entzündliche Veränderungen der intrakraniellen Gefäße zu detektieren. Allerdings weisen diese Sequenzen Limitationen hinsichtlich der Zeitintensität und des kleinen field-of-view auf. Ziel unserer Studie war es eine isotrope whole brain 3D-Black-Blood T1w-TSE Sequenz mit variablen flip Winkeln (3D-BB-VISTA) im Rahmen der Diagnostik der zerebralen Vaskulitis zu evaluieren.

Material und Methodik:

10 Patienten mit vermuteter zerebraler Vaskulitis und 15 Tumorpatienten ohne Anhalt für eine Gefäßerkrankung erhielten ein standardisiertes Protokoll (T1w vor und nach i.v. Kontrastmittelapplikation, arterielle TOF, DIFF, T2, FLAIR) sowie zusätzlich eine T1w 3D-BB-VISTA vor und nach i.v. Kontrastmittelapplikation (Auflösung = 0,8 mm isotrop, Scanzeit 4:56 Minuten). Die links- und rechtseitigen Arterien des vorderen und hinteren Stromgebiets (100 arterielle Segmente) wurden von zwei erfahrenen Radiologen in gemeinsamer Übereinstimmung hinsichtlich des Vorhandenseins einer Stenose oder Kontrastmittelaufnahme der Gefäßwand beurteilt.

Ergebnisse:

3 von 40 (7,5%) der arteriellen Segmente bei Patienten mit vermuteter Vaskulitis zeigten eine fokale Kontrastmittelanreicherung und eine Verengung des Gefäßlumens. Diese Veränderungen wurden bei Patienten gefunden, bei denen sich der Verdacht einer Vaskulitis im Verlauf klinisch bestätigte. Ein Patient mit Sichelzellanämie zeigte eine Stenose und konzentrische Wandverdickung, jedoch keine Kontrastmittelaufnahme der Gefäßwand. Keines der 60 arteriellen Segmente der Tumorpatienten zeigte eine Kontrastmittelaufnahme oder eine Einengung des Gefäßlumens.

Schlussfolgerungen:

Die 3D-BB-VISTA benötigt weniger als 10 Minuten Scanzeit und ermöglicht die akkurate Diagnosestellung einer Vaskulitis. Weitere Studien werden erforderlich sein, um den Nutzen dieser Sequenz im Rahmen der Diagnostik anderer vaskulärer Pathologien, z.B. von Dissektionen oder Arteriosklerose zu evaluieren.

E-Mail: nora.kammer@med.uni-muenchen.de