Rofo 2014; 186 - VO308_3
DOI: 10.1055/s-0034-1372908

T1-gewichtete native MR-Angiografie der Viszeralarterien bei 7 Tesla

A Fischer 1, O Kraff 1, S Maderwald 1, K Beiderwellen 2, TC Lauenstein 2, L Umutlu 2
  • 1Erwin L. Hahn Institute for Magnetic Resonance Imaging, Universität Duisburg-Essen, Essen
  • 2Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen

Zielsetzung:

Ziel dieser Studie war die Evaluation verschiedener T1-gewichteter (w) Sequenzen zur MR-Angiografie (MRA) der viszeralen Arterien bei 7 T ohne Verwendung von Kontrastmittel.

Material und Methodik:

12 gesunde Probanden wurden in einem 7 T Ganzkörpertomographen untersucht. Zur Bildakquisition wurde eine eigenentwickelte 8-Kanal Sende-/Empfangsspule verwendet. Folgende T1w Sequenzen wurden in axialer Schnittebene akquiriert: 2D FLASH, 3D FLASH und Time of flight (TOF)-MRA. Zur qualitativen Analyse wurde die Abgrenzbarkeit der folgenden arteriellen Gefäßabschnitte des Oberbauches anhand einer 5 Punkte-Skala (5 = sehr gut bis 1 = nicht diagnostisch) evaluiert: Truncus coeliacus, A. heptica communis, dextra et sinistra, A. lienalis, A. mesenterica superior et inferior. Desweiteren wurde die Artefaktpräsenz der einzelnen Sequenzen verglichen, ebenfalls anhand einer 5 Punkte-Skala. Zur quantitativen Bewertung erfolgte eine ROI-Analyse des Kontrastverhältnisses zwischen Gefäß und angrenzendem Gewebe.

Ergebnisse:

Alle drei T1-gewichteten Sequenzen wiesen eine homogen hyperintense Darstellung der analysierten Gefäßabschnitte auf. Die qualitative Analyse zeigte die Überlegenheit der TOF MRA mit der besten Bildqualität (TOF 4,17, 2D FLASH 3,42, 3D FLASH 3,46) sowie den höchsten Einzelwerten in Bezug auf die Abgrenzbarkeit aller analysierten Gefäßsegmente. Darüber hinaus bot die TOF MRA die geringste Beeinträchtigung durch Bildartefakte (TOF 4,08, 2D FLASH 3,50, 3D FLASH 3,46).

Die quantitative Bildauswertung bestätigte die Überlegenheit dieser Sequenz mit signifikant höheren Kontrastwerten der Viszeralarterien durch eine effektive Suppression des Hintergrundsignals (z.B. A. hepatica dextra TOF 4,25, 2D FLASH 3,54, 3D FLASH 3,33; p < 0,05).

Schlussfolgerungen:

Die Ergebnisse zeigen die Überlegenheit der TOF MRA hinsichtlich Bildqualität und Artefaktpräsenz zur nativen Darstellung der Viszeralarterien bei 7 T. Weitere Sequenzoptimierung und die Anwendung in Patienten mit Gefäßpathologien sind Ziele zukünftiger Studien.

E-Mail: anja.fischer@uk-essen.de