Rofo 2014; 186 - VO308_4
DOI: 10.1055/s-0034-1372909

Erste Ergebnisse der T1-gewichteten nativen MR-Angiografie in Patienten mit pAVK bei 7 Tesla

A Fischer 1, S Maderwald 1, S Johst 1, S Orzada 1, ME Ladd 1, L Umutlu 2, TC Lauenstein 2, HW Kniemeyer 3, K Naßenstein 2
  • 1Erwin L. Hahn Institute for Magnetic Resonance Imaging, Universität Duisburg-Essen, Essen
  • 2Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 3Klinik für Gefäßchirurgie, Elisabeth Krankenhaus Essen, Essen

Zielsetzung:

Ziel dieser Studie war die Anwendung der T1-gewichteten (w) MR-Angiografie (MRA) der Becken-Bein-Arterien in Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) ohne Verwendung von Kontrastmittel bei 7T.

Material und Methodik:

7 Patienten mit pAVK wurden in einem 7T Ganzkörpertomographen untersucht. Zur multistationären Bildgebung wurden eine eigenentwickelte 16-Kanal Sende-/Empfangsspule sowie ein ausziehbarer AngioSURF Tisch verwendet. Die Bildakquisition erfolgte durch eine Turbo-FLASH Sequenz (TR 700 ms, TE 3,84 ms, FW 80 °) mit Phonokardiogramm-Triggerung. Die Akquisitionszeit für ein gesamtes Angiogramm von Becken bis Fuß bei 7T betrug ca. 30 min in Abhängigkeit von der Herzfrequenz. Alle Patienten erhielten zudem eine Kontrastmittel-gestützte MRA bei 1,5T als Referenzstandard. Sowohl das Vorhandensein als auch die Zahl der niedriggradigen (< 50%) und hochgradigen (50–99%) Stenosen sowie Gefäßverschlüsse wurden segmentbasiert analysiert. Hochgradige Stenosen und Verschlüsse wurden als hämodynamisch signifikant definiert.

Ergebnisse:

Die T1w Turbo-FLASH Sequenz bei 7T zeigte eine hyperintense Darstellung der Becken-Bein-Arterien mit Signalminderung von umgebendem Gewebe und venösen Gefäßen sowie eine detaillierte Darstellung der arteriellen Anatomie proximal und distal von Stenosen. Im Vergleich zur 1,5T MRA als Referenzstandard gab es innerhalb der 124 analysierten Segmente eine Übereinstimmung hinsichtlich der Beurteilung eines Gefäßsegmentes als unauffällig oder dem Vorhandensein von Stenose bzw. Verschluss. Bei 7T hatten 28 Segmente (23%) hämodynamisch signifikante Stenosen, im Vergleich zu 26 Segmenten (21%) bei 1,5T. Die Sensitivität und Spezifität der nativen 7T MRA für die Detektion eines Segmentes mit einer hämodynamisch signifikanten Stenose beträgt 93% bzw. 98%.

Schlussfolgerungen:

Diese Studie zeigt erste Erfahrungen in der nativen T1w MRA bei 7T in einer kleinen Patientengruppe mit pAVK mit einer adäquaten Darstellung von Stenosen und Gefäßverschlüssen in allen analysierten Gefäßabschnitten.

E-Mail: anja.fischer@uk-essen.de