Rofo 2014; 186 - VO315_3
DOI: 10.1055/s-0034-1372918

Evaluation der Karotis-CTA als Screening Methode für die Detektion komplizierter American Heart Association Typ VI Plaques

T Saam 1, K Eberhardt 1, M Buchholz 1, A Schindler 1, A Bayer-Karpinska 2, M Dichgans 2, M Reiser 1, K Nikolaou 1, M Trelles 3
  • 1Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für klinische Radiologie, München
  • 2Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung, München
  • 3University of Texas Medical Branch (UTMB), Radiology, Galveston, Texas, USA

Zielsetzung:

Die hochaufgelöste MRT der Karotiden ist in der Lage komplizierte American Heart Association (AHA) Typ VI Plaques, das heißt Plaques mit Einblutung, Ruptur der fibrösen Kappe oder Thrombus mit guter Übereinstimmung zur Histopathologie zu identifizieren. Ziel unserer Studie war es zu testen ob die Karotis CTA in der Lage ist das Vorhandensein bzw. das Nichtvorhandensein komplizierter AHA-Typ VI Plaques vorhersagen kann.

Material und Methodik:

51 konsekutive Patienten mit V.a. TIA/Schlaganfall erhielten innerhalb von 14 Tagen nach Aufnahme eine Karotis CTA sowie eine hochaufgelöste 3T-MRT der Karotiden mit TOF-, fsT1-, fsT2- und fsPD-Sequenzen zur detaillierten Plaquecharakterisierung. Mit der MRT wurde der AHA Plaquetyp anhand von mehrfach publizierten Kriterien von 2 Auswertern im Konsensus bestimmt. Mit der CTA wurden die maximale Wanddicke, die max. Dicke des weichen und des harten (kalzifizierten) Plaqueanteils als auch die Plaquedichte bestimmt. Alle Auswertungen erfolgten geblindet.

Ergebnisse:

Die in der CTA gemessene max. Dicke des weichen Plaqueanteils war am besten geeignet um das Vorliegen von komplizierten AHA Typ VI Plaques in der MRT vorherzusagen mit einem ROC-Wert von 0,89. Die optimale Sensitivität und Spezifität wurde bei einer Dicke des weichen Plaqueanteils von 4,4 mm erreicht (Sensitivität 65%, Spezifität 94%, positiver prädiktiver Wert 75%, negativer prädiktiver Wert 90%). Kein kompliziertes Plaque hatte eine Dicke des weichen Plaqueanteils von weniger als 2,2 mm (negativer prädiktiver Wert = 1) und kein einfaches (nicht kompliziertes Plaque) hatte eine Dicke des weichen Plaqueanteils von mehr als 5,6 mm (positiver prädiktiver Wert = 1).

Schlussfolgerungen:

Die mit der CTA gemessene max. Wanddicke des weichen Plaqueanteils ist am besten geeignet um das Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein von mittels MRT detektierten komplizierten Plaques vorherzusagen.

E-Mail: Tobias.Saam@med.lmu.de